Abo«Ich habe gelernt, mich vollkommen verschwinden zu lassen»
So viel wie der Horgner Bruno Gnos hat selten ein Mensch erlebt. Der 60-Jährige arbeitete als Cowboy, war Fremdenlegionär und Landstreicher. Er sogar hat seinen eigenen Tod erlebt. Was er sich jetzt wünscht ist ein normales Leben – am liebsten in Bolivien.

Drei Handys liegen vor Bruno Gnos auf dem Tisch. Der grosse Mann mit dem langen Haar und dem ergrauenden Bart sitzt im Raucherstübli des Restaurant Freihof in Horgen und trinkt Kafi Schnaps. «Mit dem neuen Handy rufe ich meine Tochter in Dietikon an. Das andere hat eine Prepaid-Karte, damit kann ich meiner Tochter in Britisch-Guayana telefonieren. Das dritte habe ich geschenkt erhalten und schreibe damit SMS», erzählt Bruno Gnos bereitwillig. Wenn Gnos eines kann, dann sich organisieren, sich in jeder Situation über Wasser halten. Dafür sind nicht nur die Handys Beweis, sondern sein ganzes Leben. Wenn das Schicksal ihn überrollte oder er sich wieder einmal selbst in die Quere kam: Er fand immer einen Ausweg. Manchmal einen guten, manchmal nicht.