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Wasserball, NLA: Spiel mit Nachspiel
Horgner wehren sich gegen umstrittenes Schiedsrichter-Aufgebot

Der Schein trügt: Die schöne Abendstimmung im Sportbad Käpfnach wird während der Partie zwischen Horgen und Schaffhausen vom Einsatz des umstrittenen Schiedsrichters Massimo Castrilli getrübt.
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Es war der schwächste Auftritt des SC Horgen in der laufenden NLA-Saison. Dennoch blieb der Rekordmeister auch im zehnten Heimspiel hintereinander ungeschlagen. Er konnte sich gegen Schaffhausen in extremis noch zu einem 10:10-Unentschieden retten. Die Gastgeber verpassten es so, sich im Kampf um die Platzierung fürs Playoff vorzeitig den zweiten Tabellenrang zu sichern.

Horgen wirkte in der Partie gegen ein stark und diszipliniert aufspielendes Schaffhausen vom ersten Moment an unsicher und ideenlos. Praktisch alle Schüsse aufs Tor von Yannick Schmucki wurden von den gegnerischen Verteidigern geblockt. Der SCH trat nicht als homogene Mannschaft auf, sondern fiel vor allem durch individuelle Fehler einiger Leistungsträger auf.

Einzig Marko Manojlovic sorgte mit seinen vier Treffern dafür, dass die Zürcher immer wieder herankamen. Als Schaffhausen wenige Minuten vor Spielschluss 10:8 führte, war es Manojlovic, der mit seinen zwei Toren für den SCH wenigstens ein Remis und so einen Punkt retten konnte. So bleibt der Rekordmeister Tabellenzweiter – mit drei Punkten Vorsprung auf Carouge.

Der umstrittene Spielleiter im Fokus

Viel zu diskutieren gab im Vorfeld und auch nach der Begegnung der Einsatz von Schiedsrichter Massimo
Castrilli. Er hatte wegen einer Sperre des Verbands zuvor vier Monate lang keine Partie mehr gepfiffen und stand nun ausgerechnet in der vorentscheidenden Partie um die Playoff-Plätze im Käpfnach am Beckenrand. Der Romand hatte in der laufenden Saison als Sportchef bei Carouge geamtet. Der auch international pfeifende Castrilli bestritt dies zwar immer wieder. Dokumente überführten ihn dann jedoch und bewiesen, dass er in dieser Funktion für Carouge tätig war. Daraufhin sprach der Verband eine Sperre gegen Castrilli aus.

Ausgerechnet für sein erstes Spiel nach der monatelangen Disqualifikation erhielt er für das Spiel in Horgen ein Aufgebot. Dies ist umso brisanter, da sein Heimclub Carouge der unmittelbare Tabellennachbar der Zürcher ist. Der SC Horgen wehrte sich vergebens mit allen Mitteln gegen Castrillis Nomination. Schiedsrichter-Chef Beat Schaub hielt am Aufgebot fest.

SCH-Sportchef wurde bereits aktiv

Viel mehr noch: In einer Woche soll Castrilli auch noch die letzte und somit alles entscheidende Partie der Qualifikationsphase zwischen Lugano und Horgen leiten. Schiedsrichter-Chef Staub wollte gegenüber dieser Zeitung keine Stellungnahme abgeben. Dies erhärtet den Verdacht, dass das ganze Nominationsverfahren um Castrilli von langer Hand vorbereitet sein könnte.

Horgens Sportchef Andy Fischl wurde umgehend bei Swiss Olympic, dem Swiss Waterpolo unterstellt ist, und auch bei der Ethik-Kommission des Schweizerischen Schwimmverbandes vorstellig, um gegen die Nomination von Castrilli für diese beiden wichtigen Partien zu protestieren. Allein die Tatsache, dass der Romand als international erfahrener Schiedsrichter sein Engagement bei Carouge abstritt, müsste für ihn Konsequenzen haben. Dass er nun aber entscheidende Partien pfeifen darf, stösst den Horgnern sauer auf.

Im Käpfnach war am Mittwochabend die ganze Schiedsrichter-Prominenz anwesend. Neben den beiden Spielleitern Castrilli und Brugerolas verfolgten der Delegierte Thomas Kronemberg und Schiedsrichter-Chef Beat Staub das Spiel zwischen Horgen und Schaffhausen am Beckenrand. Als Zuschauer und ohne Funktionen waren auch die Schiedsrichter Garcia, Suazo und Wengenroth vor Ort. Ob sie ihrem Kollegen den Rücken stärken oder einfach einen schönen Abend am Zürichsee verbringen wollten, ist nicht bekannt.