Neue StrategieHorgen soll Geld ausgeben, aber den Steuerfuss tief halten
Die Horgner wünschen sich attraktive Dorfzentren, gute Voraussetzungen für die Wirtschaft und eine grünere Politik. Offen ist, was der Gemeinderat umsetzen wird.
Eine Projektgruppe hat für Horgen eine Strategie für die Gesellschaftspolitik ausgearbeitet. Jeweils 90 Personen haben sich an zwei Mitwirkungsanlässen eingebracht. 25 Vertreterinnen und Vertreter aus Parteien, Kirche, Vereinen und Interessensgruppen haben die Projektgruppe unterstützt. Herausgekommen sind viele verschiedene Ideen.
Der Gemeinderat nimmt das Papier zur Kenntnis, wie er in einer Mitteilung schreibt. Welche Ansätze weiterverfolgt werden, ist aber noch offen. Der Gemeinderat schreibt, dass einige Schritte erst in der nächsten Legislaturperiode zum Thema werden. Er will nun priorisieren und die spätere Umsetzung planen.
Widersprüchliche Ziele
Im Bericht wird bemerkt, dass sich die Vorschläge teilweise widersprechen. So soll einerseits der Steuerfuss attraktiv bleiben und möglichst wenig reguliert werden, andererseits wird aber auch ein Ausbau bei der Verwaltung gefordert. Die Projektgruppe, der auch Gemeinderat Hans-Peter Brunner (FDP) angehört, spricht von «Zielkonflikten». Es ist ein breites Spektrum abgedeckt worden: Begegnung und Vielfalt, Quartierentwicklung, Dorfkern, Freizeiträume, digitale Vernetzung und Beteiligung, Wohnen und Grünräume, Wirtschaft und Verkehr.
Auffallend ist etwa, dass vielerorts Aufwertungen gewünscht sind, zum Beispiel an der Seepromenade oder auf dem Dorfplatz. Die Bevölkerung möchte bei baulichen Veränderungen miteinbezogen werden, die Gemeinde soll das Vereinsleben und den sozialen Zusammenhalt fördern.
Wettbewerb für Dorfkern
Nicht zuletzt wird die Schaffung von mehreren Stellen gefordert, eine neue Stelle Gemeindeanimation oder einen Ort, wo leere Gewerberäume und Immobilien gemeldet werden können. Spannend dürfte es auch werden, wenn die Gestaltung des Dorfkerns tatsächlich mittels Wettbewerb ausgeschrieben wird, wie gefordert wird.
Sorgen machen sich die Mitwirkenden offenbar um Horgen als Schlafstadt und wegen fehlenden Engagements für Vereine und in der Freiwilligenarbeit. Gleichzeitig sehen sie die neue Arbeitswelt als Chance, um den öffentlichen Raum neu zu nutzen, weil er vom Verkehr entlastet werde. Der Gemeinderat nimmt das Strategiepapier «positiv» zur Kenntnis. Parallel laufen andere Teilprojekte von «Horgen 2030» – bei der Schule, der Energie und der Siedlungspolitik.
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