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Viel mehr Geld für Schule
Horgen belässt Steuerfuss trotz rotem Budget

Horgen plant das Finanzjahr 2021 noch ohne Auswirkungen der Corona-Krise, hält aber die wirtschaftliche Entwicklung im Auge. 
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Die gute Nachricht zuerst: Die Corona-Krise wird sich im nächsten Jahr nicht im Budget der Gemeinde Horgen niederschlagen. Veranschlagt sind Ausgaben von 229 Millionen Franken, etwa 22 Millionen mehr als im letzten Budget. Bei geplanten Einnahmen von 226 Millionen (Vorjahr rund 207 Millionen) resultiert ein Verlust von 3 Millionen. Trotzdem wird der Gemeindeversammlung vom 3. Dezember ein gleichbleibender Steuerfuss von 87 Prozent beantragt.

Es ist also noch keine Spur von einem wirtschaftlichen Einbruch zu sehen. Diese Prognose hat auch mit einer Abklärung bei den grössten Horgner Unternehmen zu tun, die über 80 Prozent der Steuern von juristischen Personen zahlen. Das entspricht fast einem Drittel der gesamten Steuereinnahmen in Horgen – also rund 35 bis 40 Millionen. Der Gemeinderat schreibt dazu in einer Mitteilung: «Die Steuereinnahmen der Firmen sind immer noch komfortabel, allfällige Corona-bedingte Auswirkungen werden erst im Jahr 2022 erwartet.»

Da teurer, dort mehr einnehmen

Die grösste Abweichung bei den Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr gibt es beim kantonalen Finanzausgleich. Für diesen budgetiert Horgen neu 29 statt 13,4 Millionen. Die Personalaufwendungen in der Gemeinde erhöhen sich um rund 2,5 Millionen. Im Ressort Bildung steigen die Nettoaufwendungen von 38,6 Millionen auf 42,1 Millionen. Die Mehrausgaben von 3,5 Millionen entsprechen einer Zunahme um rund 10 Prozent und sind «hauptsächlich durch das kommunal besoldete Lehrpersonal sowie die Beiträge für öffentliche Unternehmen bei der Sonderschulung (mehr Schüler) begründet», schreibt der Gemeinderat.

Das neue Budget sieht 115,2 Millionen Franken an Steuerertrag vor. Das sind fast 15 Millionen mehr als 2020. Mehreinnahmen erwartet Horgen bei den ordentlichen Steuern. Sie sollen im nächsten Jahr um 12,7 Millionen höher ausfallen als zuletzt. Auch bei der Grundstückgewinnsteuer rechnet man mit Mehrerträgen in der Höhe von rund 1 Million Franken.

Bald höherer Steuerfuss nötig?

Das Budget verabschiedet der Gemeinderat mit einem Blick auf den Finanzhorizont. Der gilt diesmal auch der Corona-Krise. Ein wirtschaftlicher Einbruch oder Abwanderungen von Firmen würden Horgens Steuereinnahmen «mittelfristig empfindlich treffen und entsprechend markant reduzieren», heisst es in der Mitteilung. Daher wolle die Behörde den Aufwand kritisch im Auge behalten. «Vor allem die überdurchschnittlich hohen Mehrausgaben im Schulbereich belasten den Gemeindehaushalt mehr und mehr», schreibt der Gemeinderat.

Das aufmerksame Verfolgen der Entwicklung der Wirtschaftslage und der finanziellen Gegebenheiten Horgens sei eine Daueraufgabe, damit auf Veränderungen zeitgerecht und zielgerichtet reagiert werden könne. Horgen mit seiner wachsenden Bevölkerung müsse weiterhin optimal versorgt werden. Das durchschnittlich hohe Investitionsvolumen verlangt weiterhin «nach einer bewussten Priorisierung, nicht unbedingt notwendige Projekte sind auf später zu verschieben oder zu streichen». Aktuell sei der Horgner Finanzhaushalt gesund. Da aber die verzinslichen Schulden wieder zunehmen dürften, vermutet der Gemeinderat, dass «längerfristig mit einem höheren Steuerfuss gerechnet werden muss».