Handball-WMSchweiz fordert Deutschland bis zum Schluss
Die Schweiz unterliegt Deutschland im zweiten Spiel der WM mit 29:31. Trotz der Niederlage war es eine klare Steigerung.
«Es tut weh», sagt Nationaltrainer Andy Schmid nach dem Spiel gegenüber SRF. Weh tut es, weil die Schweiz sehr nahe dran ist. Nach zuletzt zwei Kanterniederlagen gegen Deutschland fordern die Schweizer den nördlichen Nachbarn diesmal über fast die ganze Spieldauer, ja bis kurz vor Schluss liebäugeln sie gar mit einem Punktegewinn. Doch am Schluss ist es wie zuletzt immer: Deutschland gewinnt. Der Grund? Ebenfalls wie fast immer Andreas Wolff. Der Torhüter pariert 20 Schüsse der Schweizer, darunter etliche Topchancen.
Doch die Schweizer dürfen zufrieden sein mit ihrem Auftritt. Es ist eine deutliche Reaktion auf ihren ersten Auftritt, als sie gegen Tschechien nur 17 Tore erzielten und sich mit einem Unentschieden begnügen mussten. Wobei es durchaus Parallelen gibt. Die Chancenverwertung war erneut ungenügend. Doch gegen Deutschland konnte die Schweiz dies mit ihrem Tempospiel kompensieren. Immer wieder kamen sie so zu einfachen Toren.
Gislasons Miene als Totomat
Wie nahe die Schweiz an einem Sieg war, konnte man gut an der Stimmung des deutschen Bundestrainers Alfred Gislason ablesen. Nach zehn Minuten führt die Schweiz 5:2. Gislason nimmt sein erstes Time-out und ist dabei sehr entspannt. Es brauche einzig etwas mehr Konzentration im Angriff, sagt er seinen Spielern. Es nützt, Deutschland kommt besser ins Spiel, nur die Schweizer bieten ihnen Paroli. Zur Pause steht es 14:15, und nach 38 Minuten muss Trainer Gislason sein nächstes Time-out nehmen. Die Schweiz führt da wieder. 21:19 steht es, und Gislason wirkt angespannter, es wird etwas lauter.
Seine letzte Auszeit nimmt Gislason eine Minute vor Schluss. Das Spiel ist da schon fast entschieden. Lenny Rubin und Mehdi Ben Romdhane verlieren ohne Not den Ball, Deutschland kann zweimal kontern und geht vorentscheidend in Führung. Gislason ist nun wieder entspannter. Er überlässt das Wort seinem Spielmacher Juri Knorr. Die abgesprochene Variante führt zur definitiven Entscheidung. Gislason jubelt erleichtert.
Für die Schweiz hingegen ist es trotz oder wegen der guten Leistung eine Enttäuschung. «Wir hätten Geschichte schreiben können», meint Noam Leopold. Der junge Linksaussen verwertete fünf seiner sieben Versuche.
Am Sonntag trifft die Schweiz im letzten Gruppenspiel auf Polen. Bei einem Punktegewinn qualifiziert sie sich für die Hauptrunde, denn Polen und Tschechien trennten sich im anderen Spiel am Vorabend 19:19.
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