Roter Helm untersagtHamilton wurde Anti-Rassismus-Protest früher verboten
Der Formel-1-Weltmeister wollte schon 2016 ein Zeichen gegen Rassismus setzen. Doch damals wurde ihm wegen «möglicher Konsequenzen» davon abgeraten.
In der Welt des Sports prägt Lewis Hamilton die Black-Lives-Matter-Bewegung derzeit am stärksten. Der Formel-1-Weltmeister setzt sich intensiv gegen Rassismus und gegen Gewalt gegenüber Schwarzen ein. Nun wird bekannt, dass der Brite bereits vor vier Jahren ein Zeichen setzen wollte – das wurde ihm aber verboten.
Nachdem der US-amerikanische Footballer Colin Kaepernick 2016 während der Nationalhymne auf die Knie gegangen war und damit im Kampf gegen Rassismus neue Wege beschritt, wollte Hamilton nachziehen und seine Unterstützung zeigen.
«Ich hatte damals einen Helm vorbereitet. Er war rot wie Kaepernicks Trikot und hatte seine Nummer darauf», erzählte der 35-Jährige der englischen Zeitung «The Guardian». Doch der Mercedes-Pilot wurde daran gehindert, den Helm zu tragen.
Er bereut seinen Gehorsam
Hamilton sagt: «Mir wurde von jemandem in den Staaten, der wirklich ziemlich weit oben stand, mitgeteilt, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt für mich sei.» Dem Briten sei gesagt worden, er solle den Helm nicht überziehen und Kaepernicks Aktion nicht unterstützen. «Es hätte mögliche Konsequenzen für mich gegeben.» Wer genau hinter dem Verbot steckte, sagte Hamilton nicht.
Heute bereue er allerdings, damals geschwiegen zu haben. Umso wichtiger sei es ihm, diesmal seinen Teil beizutragen.
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Der sechsfache Weltmeister setzt sich derzeit intensiv gegen Rassismus ein, meldet sich immer wieder öffentlich zu Wort und führt den Formel-1-Zirkus in diesen Belangen an. Beim Saisonstart vom vergangenen Sonntag trug das ganze Fahrerlager ein schwarzes T-Shirt, und 14 der 20 Fahrer gingen auf Hamiltons Vorschlag hin auf die Knie.
Stehen blieben Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi vom Schweizer Rennstall Alfa Romeo, Charles Leclerc von Ferrari, Red-Bull-Fahrer Max Verstappen, McLaren-Pilot Carlos Sainz und Daniil Kwjat von Alpha Tauri. Dies aus verschiedenen Gründen. So sagte etwa der Zweitplatzierte Leclerc: «Ich glaube daran, dass es darauf ankommt, wie man sich im täglichen Leben verhält. Das ist wichtiger als eine förmliche Geste, die in einigen Ländern als kontrovers eingestuft wird. Ich werde nicht knien, aber ich kämpfe dennoch gegen Rassismus.»
«Alles, was wir tun, ist nicht genug.»
Dieses Wochenende folgt das zweite Rennen in Österreich. Ob ein Teil der Fahrer wieder knien wird und welche anderen Proteste es am Sonntag geben könnte, ist noch nicht bekannt. Hamilton sagte unlängst: «Alles, was wir tun, ist nicht genug. Wir müssen alle mehr tun.»
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