Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Halloween-Haus in Wädenswil
Wenn der Friedhofsgärtner vor seinem Haus aus der Gruft steigt

Wädenswil, Gruselhaus, Halloween, Florhofstrasse 22, Franceso Mehl, 31.10.24, Foto: Manuela Matt, manuelamatt.ch
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk
In Kürze:
  • Halloween lockt viele Menschen zum Haus der Familie Mehls in Wädenswil.
  • Seit zehn Jahren dekoriert Francesco Mehls die Fassade seines 300-jährigen Hauses an Halloween.
  • Für die Besucherinnen und Besucher hält Familie Mehls 40 Kilogramm Süssigkeiten bereit.

Nebelschwaden legen sich über das alte Haus an der Florhofstrasse 22 in Wädenswil, es ertönt Orgelmusik und ein grusliges Lachen. Spinnen und Skelette sowie ein Grabstein zieren den Vorplatz, an der Fassade hängen Totenköpfe und Spinnweben. Eine Traube von Menschen, darunter viele Kinder, hat sich kurz nach Einbruch der Dämmerung schon versammelt. Es ist der 31. Oktober. Halloween kann beginnen.

Wädenswil, Gruselhaus, Halloween, Florhofstrasse 22, Franceso Mehl, 31.10.24, Foto: Manuela Matt, manuelamatt.ch

Einigen kleinen Kindern ist es zu unheimlich, sie beginnen zu weinen. Die grösseren läuten, verkleidet als Hexen oder Geister, mit Masken oder Skelettkostümen: «Süsses oder Saures?» Süsses gibt es hier reichlich, beim Halloween-Haus von Wädenswil. Es ist weitherum bekannt und das Projekt von Friedhofsgärtner Francesco Mehls und seiner Familie. Seit zehn Jahren dekorieren sie die Fassade ihres 300-jährigen Hauses.

Leuchtend rote Augen und Knochenhände

«Jedes Jahr kommt etwas dazu, und es wird noch toller», sagt eine Besucherin, die mit ihrer Tochter im Primarschulalter immer an Halloween vorbeischaut. Francesco Mehls hat die Dekoration zusammen mit seiner Frau seit dem Sommer gebastelt und genäht. Seine vier Kinder zwischen drei und elf Jahren schnitzen jeweils Kürbisse – und vor allem stehen sie hinter der Haustür, auf der ein Skelett abgebildet ist, und verteilen Süssigkeiten an die Besucherinnen und Besucher, wenn diese es wagen zu läuten.

Wädenswil, Gruselhaus, Halloween, Florhofstrasse 22, Franceso Mehl, 31.10.24, Foto: Manuela Matt, manuelamatt.ch

Dafür müssen sie an der Spinne mit den leuchtend roten Augen vorbei, die sie aus den Nebelschwaden anstarrt. Vorbei auch an den Holzbrettern am Boden vor dem Grabstein. Plötzlich klappern diese Bretter, Knochenhände suchen sich einen Weg durch die Ritzen, und eine Gestalt zieht sich aus der Grabtiefe nach oben: Friedhofsgärtner Francesco Mehls. Der Halloween-Fan überlegt sich jedes Jahr eine neue Verkleidung und ein besonderes Motiv. Dieses Mal hat er quasi seinen Arbeitsplatz auf dem Vorplatz seines Hauses eingerichtet und ist gleich selbst ins Grab gestiegen.

Wädenswil, Gruselhaus, Halloween, Florhofstrasse 22, Franceso Mehl, 31.10.24, Foto: Manuela Matt, manuelamatt.ch

Die Fassade des Hauses der Familie Mehls ist bereits seit zwei Wochen dekoriert. «Auf vielfachen Wunsch waren wir noch früher dran», sagt Mehls. Seine grösste Sorge vor dem Halloween-Abend ist jeweils, ob die Süssigkeiten reichen. «Letztes Jahr ging es gerade so auf, deshalb habe ich dieses Jahr noch mehr eingekauft.» 40 statt 20 Kilogramm sind es dieses Mal – Gummibärchen, Guetsli, Schöggeli und natürlich essbare Gummi-Grusel-Augen.

Wädenswil, Gruselhaus, Halloween, Florhofstrasse 22, Franceso Mehl, 31.10.24, Foto: Manuela Matt, manuelamatt.ch

Angst, dass er auf einem Berg Süssem sitzen bleibt, hat Mehls nicht. «Sollte etwas übrig bleiben, bringen wir das Übrige ins Geschäft, und die Kinder nehmen es in die Schule mit.» Da seien die Süssigkeiten dann jeweils schnell weg.

Süsses mag der Halloween-Fan nicht

Er selbst mag kaum Süsses. Schokolade und Gummi-Grusel-Augen überhaupt nicht und Guetsli nur ab und zu. Doch er liebt es, sich zu verkleiden, die Fassade seines Hauses zu dekorieren und damit den Menschen eine Freude zu machen.

Wädenswil, Gruselhaus, Halloween, Florhofstrasse 22, Franceso Mehl, 31.10.24, Foto: Manuela Matt, manuelamatt.ch

Die Halloween-Ausstattung an der Florhofstrasse bleibt noch bis voraussichtlich Samstag. «Dann verstaue ich sie wieder im Keller», sagt Mehls. «Denn die Weihnachtsdekoration liegt schon bereit» – auch dafür sei sein Haus bekannt.