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Brite darf nicht an Paralympics
«Hätte ich die Beine damals doch einfach amputiert»

«Wo soll ich denn sonst teilnehmen?», fragt George Bates. «Ich bin körperlich nicht in der Lage, einen Nichtbehinderten-Sport zu betreiben, aber werde als nicht behindert genug für die Paralympics betrachtet», erzählt der britische Rollstuhl-Basketballer dem «Spiegel». Er ist entmutigt, denn seit einer Regeländerung wird seine körperliche Einschränkung nicht mehr anerkannt.

Seit seinem elftem Lebensjahr, als er sich beim Fussballspielen schwer verletzte, kann Bates nicht mehr ohne Hilfe laufen und leidet am komplexen Schmerzsyndrom (CRPS). Im Gegensatz zum Internationalen Rollstuhlbasketballverband (IWBF), der seine Behinderung anerkennt, wird sie vom Internationalen Paralympischen Komitees (IPK) jedoch nicht mehr akzeptiert.

Denn: Das Klassifizierungssystem des IPK unterscheidet sich seit ein paar Jahren vom IWBF. Für die Paralympics wurden neue Kategorien für Behinderungen gebildet, um zu verhindern, dass nicht behinderte Sportler an den Spielen teilnehmen.

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Erst dieses Jahr musste sich auch der Rollstuhlbasketballverband diesen neuen Regeln beugen – trotz Widerstand. «Erst als wir die Forderungen erfüllten, durften wir wieder an den Paralympics teilnehmen», sagt IWBF-Präsident Ulf Mehrens. Doch die neue Einteilung sei zu strikt. «Es gibt nicht nur das Schwarz-Weiss-Denken in dieser Sportart. Man muss Einzelfälle mitberücksichtigen», betont Mehrens.

«Heute wünschte ich, dass ich die Beine damals einfach amputiert hätte.»

George Bates, Rollstuhlbasketballer

Der Brite Bates ist nun einer von neun Einzelfällen im Rollstuhlbasketball, die nicht nach Tokio dürfen, obwohl sie sich sportlich qualifiziert hätten. Um das trotzdem zu können und um seinen Beruf weiterhin auf allen Ebenen ausüben zu können, zieht der 26-jährige Welt- und Europameister einen radikalen Schritt in Betracht. «Amputation ist wieder eine Option», sagt er.

Schon als Jugendlicher wäre es wegen seiner chronischen Schmerzen fast dazu gekommen, doch er hat sich dagegen entschieden. «Die Beschwerden hätten dann auch schlimmer werden können. Doch heute wünschte ich, dass ich die Beine damals einfach amputiert hätte. Es würde die Dinge jetzt um einiges einfacher machen», erklärt der Sportler gegenüber «Sky».

Neben dieser extremen Variante, die einschneidende Konsequenzen auch für Bates’ Leben nach dem Profisport hätte, geht er auch rechtlich mit einem Berufungsverfahren vor. Er machte diesen Schritt vor allem auch, um dem Nachwuchs zu helfen. Er habe habe mit Zehnjährigen gesprochen, die Operationen nicht machen lassen wollten, um in der Zukunft sicher klassifiziert zu sein. Bates sagt: «Ich will nicht Teil von einem System sein, das so was fördert.»

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