Polizeiaktion beim LetzigrundZürcher Polizei setzt Gummischrot gegen FCZ-Fans ein
Hunderte FCZ-Anhänger versammelten sich am Sonntagnachmittag vor dem Stadion. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort.
Um ihre Mannschaft im Abstiegskampf zu unterstützen, hat die Südkurve im Vorfeld der Partie FCZ gegen Lugano zum Matchbesuch aufgerufen. «Wir rufen alle FCZ-Fans – egal ob Südkurve, Ost- oder Westtribüne – dazu auf, die Mannschaft während des Spiels gegen Lugano von ausserhalb des Letzigrunds zu unterstützen», hatten die Fans auf ihrer Website geschrieben. Damit auch der Blick aufs Feld ermöglicht werde, sollten zudem möglichst viele «Leitern und anderes» organisieren und mitbringen.
Der Stadtpolizei Zürich entging dieser Aufruf nicht. Bereits vor dem Spiel positionierte sie sich rund ums Stadion, sperrte Strassen ab und fuhr mit dem Wasserwerfer vor. Sie wies alle Fans vor Ort via Lautsprecher darauf hin, dass eine Versammlung von mehr als 15 Personen illegal sei und von der Polizei nicht geduldet werde. «Verstösse gegen die Covid-19-Verordnung führen zur Auflösung der Veranstaltung und werden gesetzlich geahndet», hiess es in einer Durchsage.
Als sich einige Minuten vor Anpfiff plötzlich eine grössere Gruppe Fans (unter anderem mit Leitern bepackt) auf der Badenerstrasse in Richtung Stadion bewegte, eskalierte die Situation kurz. Die Polizei setzte laut einem Sprecher Reizstoff, den Wasserwerfer und Gummischrot ein. Fans warfen Flaschen, Dosen und Feuerwerkskörper auf die Polizisten.
Nach den anfänglichen Spannungen und Aggressionen beruhigte sich die Lage. Die 300 bis 400 FCZ-Anhänger verharrten während des ganzen Spiels bei Hagel, Regen und Sonnenschein vor dem Stadion, sangen Fanlieder, trommelten und zündeten Feuerwerk. Die meisten trugen Masken oder hielten den Abstand ein.
Die Polizei repetierte die Durchsage, dass die Versammlung illegal sei, noch einige Male, hielt sich aber zurück und setzte den Fans auch kein Ultimatum. Nach Spielende (der FCZ gewann mit 3:0 gegen Lugano) löste sich die Fanversammlung friedlich auf.
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