Gorilla im Zoo ZürichSilberrücken N’Gola ist tot
Das Gorillamännchen N’Gola vom Zoo Zürich ist tot. Der 47-jährige Silberrücken ist am Montag eingeschläfert worden. Der Affe kämpfte seit längerer Zeit mit gesundheitlichen Problemen.

Der Entscheid, den Silberrücken N’Gola einzuschläfern, sei richtig. Trotzdem sei er nicht leichtgefallen, wird Zoodirektor Severin Dressen in einer Medienmitteilung vom Mittwoch zitiert. Das Gorillamännchen war 40 Jahre lang ein Teil des Zoos und vielen Gästen und Mitarbeitenden bestens bekannt.
Bereits im März dieses Jahres hatte der Zoo angekündigt, dass N’Gola eingeschläfert werden müsse. Der 34-fache Affenvater war gesundheitlich angeschlagen, erhielt seit mehreren Jahren Schmerzmittel und wurde regelmässig von Tierärztinnen und Tierärzten betreut, wie der Zoo schreibt.
In den letzten Monaten verschlechterte sich der Gesundheitszustand von N’Gola weiter: Er verlor an Gewicht und Muskelmasse und frass immer weniger.
Wegen des schlechten Zustands verlor er laut dem Zoo Zürich auch zunehmend seine Dominanz innerhalb der Gorillagruppe: Streitigkeiten zwischen Weibchen beispielsweise konnte er nicht mehr schlichten. «In der Natur wäre der Silberrücken längst von einem jüngeren Konkurrenten verdrängt worden», schreibt der Zoo.
Schädel wird präpariert
N’Golas Körper befindet sich derzeit für pathologische Untersuchungen im Tierspital der Universität Zürich. Im Rahmen dieser Untersuchung würden zudem Proben für verschiedene Forschungsprojekte entnommen.
Sobald die Analysen abgeschlossen sind, soll der Schädel des Silberrückens präpariert und dem Zoo für Bildungszwecke zur Verfügung gestellt werden, wie es weiter heisst.
Veränderung in der Gorillagruppe
N’Golas Nachfolger ist bereits in den Startlöchern. Der Zoo holte den 18-jährigen Silberrücken Bwana aus Warschau nach Zürich. Aktuell befindet sich dieser noch in Quarantäne, bald soll er ins Menschenaffenhaus umziehen.
Gleichzeitig mit diesem Wechsel baut der Zoo Zürich eine neue Gorilla-Zuchtgruppe im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP auf. Die Veränderungen in der bestehenden Gorillagruppe seien aufgrund der Genetik der einzelnen Tiere notwendig für künftige Zuchterfolge, schreibt der Zoo.
So zogen die beiden Gorillaweibchen Mary (17) und Mahiri (12) nach Saarbrücken und Wuppertal (D). Im Gegenzug reiste das Gorillaweibchen Mayumi aus dem Zoo Saarbrücken an und lebt sich derzeit im Hintergrund des Menschenaffenhauses ein. Daher sei kurzzeitig nur das im Zoo verbleibende Gorillaweibchen Haiba (17) für die Zoogäste sichtbar, schreibt der Zoo.
In einigen Tagen werden zudem das neunjährige Weibchen Virunguita aus Spanien und das achtjährige Weibchen Ivindo aus Frankreich in Zürich eintreffen.
Ab 2031 gibt es im Zoo Zürich einen neuen Lebensraum für die Gorillas. Dann soll der 29’000 Quadratmeter grosse Ndok Wald bereit sein, der Baustart ist für 2028 geplant. Dort sollen auch andere Tierarten wie Drills, Okapis und Zwergflusspferde leben.
SDA/far
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