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US-Senat
Gesetz für gleichgeschlechtliche Ehe nimmt in den USA wichtige Hürde

Mit dem neuen Gesetz wollen die Demokraten verhindern, dass der Supreme Court das Recht auf die gleichgeschlechtliche Ehe in Frage stellen kann: Eine Regenbogenflagge vor dem Obersten Gericht in Washington. (Archivbild)
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Die bislang durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs garantierte Ehe für Homosexuelle soll in den USA auch gesetzlich verankert werden. Ein entsprechender Gesetzestext kam am Mittwoch bei einer Vorabstimmung im Senat in Washington auf eine klare Mehrheit von 62 zu 37 Stimmen. Damit wurde die bei dem prozeduralen Votum notwendige Mehrheit von mindestens 60 Stimmen übertroffen.

Neben den 50 Senatoren der Demokraten stimmten auch zwölf Republikaner für den Text. Damit ist der Weg frei für die Schlussabstimmung.

Der Supreme Court hatte 2015 in einem historischen Urteil das Recht gleichgeschlechtlicher Paare auf eine Eheschliessung festgeschrieben. Nachdem der in den vergangenen Jahren zunehmend nach rechts gerückte Gerichtshof im Juni aber das seit fast 50 Jahren geltende landesweite Grundrecht auf Abtreibungen abschaffte, wuchsen die Befürchtungen, dass auch die gleichgeschlechtliche Ehe in Gefahr sein könnte.

Konservativer Richter stellte gleichgeschlechtliche Ehe in Frage

Der erzkonservative Verfassungsrichter Clarence Thomas hatte in einem Kommentar zur Abschaffung des Grundrechts auf Schwangerschaftsabbrüche auch das Grundsatzurteil zur gleichgeschlechtlichen Ehe in Frage gestellt.

Das Repräsentantenhaus stimmte deswegen im Juli für ein Gesetz mit dem Namen «Respect for Marriage Act»- etwa Gesetz für den Respekt der Ehe. Es schreibt unter anderem vor, dass alle Bundesstaaten Ehen anerkennen müssen, die in einem anderen Bundesstaat geschlossen wurden und dort gültig sind. Gestrichen wird ausserdem ein bereits als verfassungswidrig eingestuftes Gesetz, das die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert.

Die konservativen Republikaner hätten die Gesetzesvorlage im Senat mit ihrer Sperrminorität blockieren können. Nach wochenlangen Verhandlungen zwischen Demokraten und Republikanern wurde aber schliesslich eine Einigung erzielt. Nach einem Schlussvotum im Senat muss der Text dann nochmal in das Repräsentantenhaus, bevor er von Präsident Joe Biden unterzeichnet werden kann.

Demokraten drängten zur Eile

In der US-Bevölkerung steht eine breite Mehrheit hinter der gleichgeschlechtlichen Ehe. Die religiöse Rechte ist aber entschieden gegen die Ehe für Homosexuelle.

Die Demokraten hatten bei dem Gesetz auf Eile gedrängt, weil sie derzeit noch die Kontrolle über beide Kongresskammern haben. Bei den Zwischenwahlen vom Dienstag vergangener Woche haben die Republikaner die Mehrheit im Repräsentantenhaus gewonnen.

Damit übernehmen die Republikaner Anfang Januar mit dem Beginn des neuen Parlamentsjahrs die Kontrolle über das Repräsentantenhaus. Dagegen konnten die Demokraten bei den Midterms ihre Senatsmehrheit verteidigen.

AFP/chk