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Mit Tom Brady und Tiger Woods
Geister-Golf: Kurze Hosen und flotte Sprüche

Sie spielten in kurzen Hosen, trugen ihre Schläger selber, und sportlich ging es um nichts als die Ehre. Aber sie spielten wieder, Live-Sport war zurück in den USA, und allein dieser Fakt sorgte für Erleichterung. Nach zwei Schauturnieren in Florida, die live übertragen wurden, deutet vieles darauf hin, dass die amerikanische PGA Tour als eine der ersten Profiorganisationen ihre Wettkämpfe nach der Corona-Pause wieder aufnimmt – mit vier Turnieren ohne Zuschauer, das erste vom 18. bis 21. Juni in Forth Worth, Texas.

Im Zentrum stand am vergangenen Sonntag Tiger Woods, der in seinem Heimclub Medalist GC in Jupiter zusammen mit der American-Football-Legende Peyton Manning gegen Phil Mickelson und Tom Brady, einem anderen NFL-Star, antrat. «Zu sagen, die Veranstaltung habe nicht enttäuscht, wäre ein Understatement», schrieb die «New York Times». Zudem seien Woods’ Golf und sein Rücken schon wieder in grossartiger Form.

25 Millionen für Corona-Opfer

Das übergeordnete Ziel dieser Showanlässe war es, Geld zu sammeln für Opfer der Corona-Krise. Dies gelang eindrücklich. Am ersten Wochenende wurden 5,5 Millionen Dollar gesammelt, nun kamen noch 20 Millionen dazu. Genauso spannend aber war die Frage, wie sehr ein vierstündiges Golfturnier ohne Zuschauer – und erst noch mit einem Minimalteilnehmerfeld – die TV-Sportler zu fesseln vermag.

Experiment geglückt, muss man sagen. Dabei sorgte das Fehlen der Zuschauermassen und damit der in den USA omnipräsenten «In the hole!»-Rufen für einen spannenden Nebeneffekt mit hohem Unterhaltungswert: Denn dadurch wurden die Dialoge und Sprüche der Spieler plötzlich gut hörbar. Und weil es sportlich um nichts ging, erinnerten die Dialoge an Foppereien unter Wochenend-Hackern.

Vor allem NFL-Legende Brady musste sich einiges anhören, zumal er zum Start eine miserable halbe Stunde einzog und kaum einen Ball vernünftig spielte. Der frühere Basketballstar Charles Barkley ging am Mikrofon hart mit ihm ins Gericht, und Brooks Koepka, die Nummer 3 der Golfwelt, verbreitete über Twitter, er werde 100’000 Dollar spenden, sollte Brady ein Loch in Par bewältigen. Kurz darauf gelang Brady dann aber der Schlag des Tages, als er aus knapp 100 Metern direkt zum Birdie einlochte. Auch Woods beteiligte sich am Trash-Talk. «Endlich hast du einmal die Spielbahn getroffen», sagte er zu Brady ironisch – tatsächlich hatte dieser aber das Fairway eines anderen Lochs angespielt.

Keine Caddies, keine Zuschauer: Trotzdem gingen Tiger Woods und Peyton Manning mit voller Konzentration in ihren Kampf gegen Mickelson/Brady.

Dass die PGA Tour den Betrieb möglichst rasch wieder aufnehmen will, hängt auch mit den guten TV-Verträgen zusammen. Anders als beispielsweise das (wie auch das British Open) bereits abgesagte Turnier von Crans-Montana generieren die grossen US-Turniere viel mehr Einnahmen durch TV-Gelder als durch Eintritte. Noch sind aber einige Hürden zu bewältigen, bis es wieder losgehen kann. Dazu gehört, dass die Einreise in die USA für die ausländischen Spieler möglichst einfach sein soll. Von den PGA-Tour-Spielern befinden sich momentan mindestens 25 ausserhalb der USA, dazu kommen etwa 35 Caddies.

Sollte der Plan der Tour-Verantwortlichen aufgehen, würden dieses Jahr doch noch 36 der 49 PGA-Turniere stattfinden. Darunter auch die in den Spätsommer und Herbst hinein verschobenen drei amerikanischen Major-Turniere (PGA Championship, US Open und Masters). Und auch der in Whistling Straits stattfindende Ryder-Cup steht Ende September immer noch im Kalender.

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