Super League: GC – LuzernEr verschoss den Penalty und weinte – jetzt ist er dank drei Toren GC-Held
Die Grasshoppers überzeugen gegen den FC Luzern und gewinnen 3:1. Matchwinner ist der junge Stürmer Adama Bojang.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Er kommt dann doch noch, der Mann des Spiels. Er musste noch Gratulationen entgegennehmen und viele Hände schütteln. Nun steht er in der Interviewzone, trägt den Ball unter dem Arm und ein Lächeln im Gesicht. Dieser Abend ist Adama Bojangs Abend. «Ein grossartiges Gefühl», sagt er.
Drei Tore hat Bojang gerade geschossen, das hat in einem Team, das in dieser Saison erst einmal drei Tore erzielt hat, selbstredend Seltenheitswert. Und für den jungen Gambier auch, er spart allen den Blick in die Statistiken, dies sei sein erster Hattrick als Profi.
Wobei, ein richtiger Hattrick ist es nicht, denn Bojang schiesst seine drei Tore nicht in einer Halbzeit und auch nicht ohne, dass ein anderer Spieler dazwischen ein Tor macht. Ein Detail, das Bojang nach dieser Partie gegen Luzern herzlich wenig kümmern muss. Zu gross ist die Erlösung bei ihm.
«Ich wusste, meine Zeit würde kommen»
Bojang kam im Sommer zu GC und bisher war er in diesem Verein vieles, aber nicht der zuverlässige Torschütze. Er war Chancentod und Stolperer, manche fragten sich, warum er immer wieder aufgestellt wird. Erst am 25. Spieltag schoss er gegen Lausanne seine ersten Treffer in der Super League – in seinem 15. Einsatz. Für einen Mittelstürmer eine ziemlich lange Durststrecke.
Es gab in dieser Zeit Momente, in der es besonders schwierig war für Bojang. Gegen die Young Boys wollte Sonny Kittel Gutes tun und überliess dem jungen Kollegen den Ball für einen Penalty. Bojang verschoss prompt, danach sass er auf der Bank und weinte. In diesem Moment sei eine Mauer eingestürzt, sagt er. Es sei hart gewesen für ihn. «Aber ich wusste, meine Zeit würde kommen.»
Eines konnte man Bojang dann auch nie absprechen, er ging in diese Duelle, die Stürmer nicht mögen. GC-Captain Amir Abrashi sagt, Bojang sei ein unangenehmer Gegenspieler. Und der 20-Jährige findet: «Ich bin überall auf dem Feld, das macht es schwierig für die Verteidiger.» Darum baute GC-Trainer Tomas Oral auf ihn, obwohl er auch Nikolas Muci hatte, der oft traf, wenn er eingewechselt wurde, selten aber, wenn er von Beginn an spielte.
Sein erstes Tor an diesem Abend gelingt Bojang, als die Luzerner Abwehr nach einem zu kurzen Rückpass auf Goalie Pascal Loretz im Durcheinander versinkt. Das zweite erzielt er auf Hereingabe von Benno Schmitz, das dritte dann per Kopf nach einer Flanke von Tomas Veron Lupi. Es ist sein bestes Spiel für GC, logisch.
Und auch für sein Team ist dieser Sieg nicht hoch genug einzuordnen. Er kommt in einem dermassen wichtigen Moment, nach zwei Niederlagen nämlich. Und nach zwei Spielen, in denen der FC Winterthur vier Punkte holte.
Bojang fehlt im nächsten Spiel
Ausgerechnet in dieser delikaten Phase zeigen die Grasshoppers einen erwachsenen Auftritt. Luzern hat von Anfang an Mühe. Trainer Mario Frick würdigt den GC-Auftakt, als er in der 33. Minute einen Dreifachwechsel tätigt und Bung Meng Freimann, Severin Ottiger und Lewin Winkler vom Feld nimmt. Danach gibt GC, zu diesem Zeitpunkt schon 1:0 in Führung, die Kontrolle dieses Spiels zwar zwischenzeitlich ab, kommt aber nie ins Schwimmen.
Der zweite entscheidende Moment ereignet sich nach dem Luzerner Ausgleich in der 54. Minute. Kurz darauf liegt der Ball nämlich schon wieder im Tor der Gäste und nach diesem Treffer Bojangs kommen diese auch nicht mehr zurück ins Spiel. Die Grasshoppers sind überraschend abgeklärt und souverän.
Darum kann es sich Trainer Oral erlauben, Abrashi ein zweites Mal in Folge 90 Minuten auf der Bank sitzen zu lassen. Alles gut, sagt der Captain nach der Partie, er sei ja auch schon 35 und habe sich zuletzt etwas erschöpft gefühlt. Dann sagt er noch: «Das war eine Teamleistung, das Team hat das geschafft.» Es spricht viel Stolz aus ihm.
Nur etwas stört ihn: Dass Bojang im nächsten Spiel fehlt. GC muss am Samstag nach Yverdon, Zehnter gegen Elften. Für Abrashis Team geht es nur noch um etwas: Das Verhindern der erneuten Barrage-Teilnahme.
Die Aufstellung der Grasshoppers
GC-Coach Thomas Oral tauscht im Vergleich zur letzten Partie in Basel die halbe Mannschaft aus. Neben Keeper Justin Hammel verbleiben mit Abels, Hassane, Morandi, Meyer und Kittel bloss fünf weitere Spieler in der Startelf. Die Anpassungen in der Defensive erfolgen zumindest teilweise aber unfreiwillig, da Persson verletzungsbedingt und Paskotsi gelb gesperrt fehlt.

Eine trügerische Ausgangslage?
Auf dem Papier scheint das heute eine klare Sache zu werden. GC, verwickelt in den Abstiegskampf, empfängt Luzern, das um den Meistertitel spielt. Doch schaut man auf die letzten fünf Partien beider Mannschaften, stehen die Innerschweizer mit sechs geholten Punkten nicht viel besser da als GC mit deren vier. Trotz dieser Tatsache dürfte das Selbstvertrauen beim FCL deutlich grösser sein als bei den Grasshoppers. Die Equipe von Mario Frick gewann am letzten Sonntag gleich mit 4:1 in Lausanne und unter der Woche spielte man gegen St. Gallen unentschieden. GC dagegen erlitt in dieser englischen Woche gleich zwei empfindliche Niederlagen im Stadtderby und gegen den FC Basel.
Herzlich Willkommen!
Die Grasshoppers treffen heute im Letzigrund auf Luzern. Da das letztplatzierte Winterthur gegen den FC Zürich gestern gepunktet hat, beträgt der Rückstand auf die Grasshoppers nur noch drei Punkte. GC braucht nun endlich wieder einen Sieg, um sich etwas Luft zu verschaffen. Das Spiel startet um 16.30 Uhr.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.