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Gastronomie in Zürich
Gemeinderat will ein neues Seerestaurant am Bürkliplatz – aber keinen «grossen Wurf»

Zuerichs VIP-Plattform auf dem Zuerichsee heisst noch einen Monat lang "Das Floss" und ist fuer jedermann offen, aufgenommen am Mittwoch, 2. Juli 2008, beim offiziellen Abschluss der Euro 2008 in der Euro-Stadt Zuerich. 725'000 Besucherinnen und Besucher in der Fan Zone. Rund 2,7 Millionen in der Fanmeile. Die Tribuene der Fan Zone war zu 96 Prozent ausgebucht. Die Seeplattform zu 90 Prozent. Der Umsatz im Catering in der Fan Zone betrug 5, 3 Millionen Franken. Es wurden 48'045 Kalbsbratwuerste und 13'370 Schweinsbratwuerste verkauft, plus 15'600 Cervelats. 380 Tonnen Abfall entsorgt und 77'015 PET-Flaschen. (KEYSTONE/Eddy Risch)
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Einer der ikonischsten Orte des Zürcher Stadtbilds steht wohl vor grossen Veränderungen.

Am Mittwochabend hat der Gemeinderat 2,1 Millionen Franken für die Projektierung eines neuen Seerestaurants am Bürkliplatz mit 94 Ja- zu 19 Nein-Stimmen gutgeheissen.

Der heutige Kiosk soll einem eingeschossigen Neubau weichen, «einem kleinen, aber feinen Restaurant für alle», wie Hochbauvorsteher André Odermatt (SP) es nannte. Neben einem Restaurant soll der Bau einen ZSG-Ticketschalter und ein Züri-WC beinhalten.

Wie gross das Restaurant genau wird, ist noch unklar, die Architekturwettbewerbe folgen erst. Gemäss der städtebaulichen Studie dürften es 36 bis 56 Innenplätze werden. Je nach Platzierung des Baus kommen noch Aussensitzplätze dazu.

Anliegen einer Volksinitiative

Nur die AL und die SVP waren gegen das Projekt. Die AL will das Seebecken nicht einer zahlenden Kundschaft opfern, sondern der ganzen Öffentlichkeit offen lassen. Die SVP sieht die Interessen der Volksinitiative nicht gewahrt: Es handle sich um eine nicht rentable Minimallösung.

Die IG Seepärke hat 2021 die «Seerestaurant»-Volksinitiative eingereicht, Visualisierungen zeigten einen grossen Glasbau, der bei der Quaibrücke in den See hineinragte.

Der Stadt- und der Gemeinderat fanden das Anliegen im Grundsatz sympathisch, nahmen die Idee ohne Volksabstimmung auf und stimmten gestern der Umsetzungsvorlage zu.

GLP-Sprecher Nicolas Cavalli stellte aber klar, dass es ein Kompromiss sein müsse: «Wir wollen keinen mehrstöckigen Glastempel, aber auch keinen schäbigen Kiosk.» Die vorliegende Stossrichtung sei in Ordnung, sie ziele auf einen «Take-out de luxe» und nicht auf einen Gourmettempel.

Der heutige Kiosk mache «keine Schnurre», sagte Stadtrat André Odermatt. Ein einstöckiger Ersatzneubau sei eine «pragmatische Lösung», um diesen attraktiven Ort noch etwas attraktiver zu machen.

Lange Vorgeschichte

Ein neues Seerestaurant am Bürkliplatz ist keine neue Idee. Seit Jahrzehnten gibt es Projekte und Träumereien. Der spätere Stadtbaumeister Albert Heinrich Steiner gewann zum Beispiel 1937 einen Architekturwettbewerb mit einer entsprechenden Idee.

Schwung erhielt die Idee für ein Seerestaurant über dem See nach der Euro 08. Im Sommer gab es eine temporäre VIP-Plattform, die auf den See hinausragte. Bürgerliche wurden im Gemeinderat und im Kantonsrat aktiv und forderten ein Seerestaurant, einen Neubau im See, gleich zu Beginn der Quaibrücke, wenn man vom Bürkliplatz her kommt. Da, wo einst das Männerbad stand.

So sah das Seebecken 1895 aus; damals ragte noch das Männerbad in den See hinein.

Nun gibt es nicht nur Träumereien, sondern einen Zeitplan: Zuerst geht es an die Projektierung, dann wird sich die Politik und allenfalls auch noch die Bevölkerung über einen konkreten Bau äussern können. Ziel des Stadtrats wäre es, 2029 mit dem Bau zu beginnen und Ende 2031 das Restaurant zu eröffnen.