Aufgefallen an der Fussball-EMAls Embolo traf, gab es für den Horgner Schwan kein Halten mehr
Als die Schweiz gegen Ungarn gewinnt, ist im Hintergrund der Liveübertragung immer wieder eine riesige Horgner Flagge zu sehen. Der Fahnenträger erklärt, was er damit erreichen wollte.
«Mein lieber Schwan!», wird sich mancher Ungare gedacht haben, als Breel Embolo am Samstag in der Nachspielzeit das 3:1 erzielte. Dies nicht nur, weil damit der Sieg für die Schweizer Nati am Auftaktspiel besiegelt war (juhuu!). Hinter dem Tor der Ungaren prangte das langhalsige Tier nämlich auf einer grossen Fahne, die aus der Menge der Schweizer Fans wortwörtlich herausragte.
Immer wieder flatterte die Fahne im Hintergrund der Liveübertragung. Die meisten der Abermillionen Fussballfans auf dem europäischen Kontinent werden sich gefragt haben, was der überdimensionierte Wasservogel mit den gelben Füssen bedeuten soll. Für die Zuschauer am Zürichsee war es unverkennbar: Das Horgner Gemeindewappen hatte wohl gerade seinen prominentesten Auftritt.
«Idee ging besser auf als erhofft»
Beim mehrfachen Auftritt an der Liveübertragung des Spiels blieb es nicht. Auch in der abendlichen Hauptausgabe der «Tagesschau» flatterte die Fahne in einem Beitrag zum Fanumzug über die Schweizer Bildschirme. Zuvorderst. Unverkennbar. Riesengross.
Was um alles in der Welt macht der Horgner Schwan im Kölner Fussballstadion? Ein Spieler aus der Seegemeinde ist in der Nationalmannschaft nicht vertreten. Der FC Horgen bewegt sich in der 2. Liga aktuell im Mittelfeld – das ist zwar nicht schlecht, aber noch nicht von kontinentalem Niveau.
Die Antwort: Unter den 41’676 Zuschauerinnen und Zuschauern im Kölner Stadion befand sich auch Simon Ammann. Nicht der Skispringer, sondern der Hausabwart des Horgner Schulhauses Waldegg. Es ist der 31-Jährige, dem die Seegemeinde ihren Auftritt an der EM zu verdanken hat. «Ich bin ein Ur-Horgner und wollte die Gemeinde an der EM vertreten», sagt er. Zusammen mit zwei Kollegen hat er die Fahne organisiert und bis nach Köln gebracht.
«Die Idee ging besser auf als erhofft», sagt Ammann. Er habe zahlreiche positive Reaktionen erhalten, in den sozialen Medien wurde der Auftritt geteilt und selbst der Horgner Gemeindepräsident hat auf Facebook gratuliert.
Fahne sorgte für Gesprächsstoff
Auf den Schwan ist Ammann in Köln oft angesprochen worden. «Ich wurde mehrmals gefragt, was es mit der Fahne auf sich habe, und musste die Herkunft erklären.» Andere Fussballfans aus Horgen, Thalwil oder Wädenswil hätten das Wappen sofort erkannt und ihren Spass daran gehabt.
Tickets hatten Simon Ammann und seine Kollegen nur für das Spiel gegen Ungarn. Die weiteren Matchs mit Schweizer Beteiligung gehen ohne Ammann über die Bühne. Und damit wohl auch ohne einen überdimensionierten Schwan hinter dem gegnerischen Tor.
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