«Apropos» – der tägliche Podcast«Für den Kreml ist Bellingcat einer der beunruhigendsten Namen»
Mit seinen Recherchen entlarvt Christo Grosew die Propaganda russischer Behörden. Damit macht er sich zum Feind Russlands und lebt deshalb ein vorsichtiges Leben.
2014 verschwand das Flugzeug MH17 der Malaysian Airlines mit fast 300 Menschen an Bord unter rätselhaften Umständen über ukrainischem Gebiet. Russland beschuldigte das ukrainische Militär. Später konnte jedoch nachgewiesen werden, dass wahrscheinlich eine russische Rakete den Absturz verursachte. Aufgedeckt hatte das ein Netzwerk von Bloggern, Journalistinnen und Nerds. Sie nannten sich «Bellingcat» – und arbeiteten für ihre Recherchen mit frei zugänglichen Bildern und Daten aus dem Internet.
Seither macht dieses Kollektiv immer wieder auf sich aufmerksam. Etwa als sie mit Open-Source-Material nachzeichneten, wer die Giftanschläge auf Sergei Skripal und später auf den Oppositionellen Alexej Nawalny verübt hatte. Bei diesen Recherchen federführend war Christo Grosew, der Russland-Ermittler bei Bellingcat. Seit dem Beginn des Ukrainekriegs dokumentieren er und seine Kollegen Kriegsverbrechen, entlarven Fake News und veröffentlichen die Namen von mutmasslichen Tätern.
Bernhard Odehnal vom Tamedia-Recherchedesk hat Grosew in Zürich zum Gespräch getroffen. Im Podcast «Apropos» erzählt er, welche Rolle Bellingcat im Informationskrieg spielt. Und wie Grosew mit der Bedrohung lebt, von Russland als Staatsfeind betrachtet zu werden.
Apropos – der tägliche Podcast
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