Kolumne «Kürzlich erschienen»Friedhöfe sind die Schauplätze ihrer neuen Krimiserie
Die Thalwiler Autorin Gabriela Kasperski hat eine neue Krimireihe lanciert. In «Diesseits vom Jenseits» löst Friedhofsgärtner Paul Blom seinen ersten Fall.
«Im Tod vor Leben vibrieren» – dieser Satz über irische Friedhöfe habe sie fasziniert, schreibt Gabriela Kasperski in ihrem neuesten Krimi. Der Gedanke liess die Thalwiler Autorin nicht mehr los, und die Idee einer Krimiserie, die auf Friedhöfen spielt, war geboren.
Der erste Band, «Diesseits vom Jenseits», beginnt mit Tod und Leben zugleich: Im ersten Abschnitt steckt Protagonist Paul Blom «wie jeden Morgen (…) den Beutel mit der Asche in die Hosentasche». Es ist die Asche seiner Tochter Milu, die nur einundzwanzig Wochen alt wurde und vor der Geburt starb.
Blom hat ihren Tod nie überwunden und irrlichtert durchs Leben. Er ist Erbschaftsanwalt und recherchiert gerade in einem neuen Fall. Diese Recherche führt ihn auf den Stadtzürcher Friedhof Enzenbühl, wo er für den Praktikanten gehalten wird. Blom klärt den Irrtum nicht auf und taucht fortan als Gärtner in den Friedhofsalltag ein.
In dieser Rolle beginnt er einen Disput mit der jungen britischen Historikerin und Podcasterin Ruby Kosa, die einen Goldschatz für eine zerstrittene Londoner Familie aufspüren soll. Dabei wird bald klar, dass die Historikerin und der verkappte Friedhofsgärtner dasselbe suchen. Die Geschichte spielt in der Folge nicht nur auf dem Zürcher, sondern auch auf einem Londoner Friedhof. Und aus der Begegnung von Blom und Ruby Kosa entsteht eine Art Vater-Tochter-Beziehung.
Ein Krimi mit zwei Friedhöfen als Schauplätzen – das soll laut Kasperski auch bei den künftigen Fällen von Paul Blom und Ruby Kosa die Basis sein – «jeder Band verbindet einen Schweizer mit einem europäischen Friedhof», verspricht die Autorin.
Dass die Serie mit dem Friedhof Enzenbühl beginnt, ist indes kein Zufall, wie Kasperski verrät: Sie sei selbst einige Jahre täglich dort spazieren gegangen.
Gabriela Kasperski: Diesseits vom Jenseits. ISBN 978-3-7152-5505-7, erschienen beim Atlantis-Verlag, 2023, 256 Seiten. Erhältlich in allen herkömmlichen Buchhandlungen für rund 20 Franken.
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