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Frauenbadi Zürich
Besucherinnen fühlen sich durch Spanner belästigt

Blick vom Fraumünster auf die Limmat und die Frauenbadi am Stadthausquai, aufgenommen am Montag, 27. August 2012 in Zürich. (Nicola Pitaro)
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Eigentlich sei sie froh, dass es die Frauenbadi direkt beim Zürcher Stadthausquai gebe, sagt die Moderatorin und Podcasterin Karin Bearpark gegenüber «Züri Today». Die Badi an der Limmat ist den Frauen vorbehalten und wird von vielen Besucherinnen genau deswegen geschätzt. Letzten Samstag machte Bearpark dennoch eine unangenehme Erfahrung: Sie beobachtete zwei Männer dabei, wie sie aus etwa 30 Metern Entfernung auf den Steg starrten, auf dem sich viele Frauen sonnten.

Sie lädt Video auf Instagram hoch

Sie beschloss, die Übeltäter dabei zu filmen und das Video in ihre Instagram-Story zu posten. Dazu schrieb sie «Ich könnte ausrasten ab solcher Männer» und setzte ein Kotz-Emoji daneben. «Nur weil es da ein paar Frauen hat, die oben ohne oder im Bikini sind. Genau dafür wurde dieser Ort geschaffen! Damit man vor solchen Blicken Ruhe hat», schrieb sie weiter. Besagtes Video zeigt zwei Männer mit Sonnenbrille, die grinsend in die Richtung des Badistegs schauen. Ein Follower, der behauptet, Lippenlesen zu können, war sich ausserdem sicher, die Aussage «Lueg det, die isch geil» abgelesen zu haben.

Flucht in den Innenbereich

Die Männer hätten sich verhalten wie vor einem Zoogehege. «Ich fuchtelte mit den Armen herum, filmte, und gab ihnen ein Zeichen, dass sie abhauen sollten», erzählt Bearpark. Während einer von beiden sich daraufhin wegdrehte, glotzte der andere weiterhin ohne Scham in ihre Richtung. Erst nachdem sie die Männer wiederholt aufforderte, sich aus dem Staub zu machen, verschwanden sie. Eine Besucherin, die oben ohne neben Bearpark auf dem Steg lag, flüchtete in den Innenbereich der Badi, als sie die Szene bemerkte.

Karin Bearpark (rechts im Bild) macht zusammen mit ihrer Kollegin Dara Masi den Energy-Podcast «Thronsitzung».

Personal ist für Thematik sensibilisiert

Der Frauenbadi hat die Moderatorin den Vorfall nicht gemeldet. Sie finde es aber schade, dass Frauen sogar in einer solchen Wohlfühloase männlichen Blicken ausgesetzt seien. Sollten sich solche Vorfälle häufen, befürworte sie Massnahmen wie einen speziellen Sichtschutz oder Kontrollen. Bereits letzten Sommer waren die Besucherinnen der Frauenbadi mit Gaffern konfrontiert – damals schwirrte direkt über dem Bad eine Drohne, die mutmasslich die halb nackten Frauen filmte.

Eine Mediensprecherin des Sportamts Zürich gibt auf Anfrage bekannt, dass das Badi-Personal für diese Thematik sensibilisiert sei. Sie relativiert aber: «Das Bad befindet sich im öffentlichen Raum an sehr zentraler Lage, weshalb gerade beim Aussendeck kein hundertprozentiger Sichtschutz garantiert werden kann. Fehlverhalten (von aussen, Anm. d. Red.) wird nicht toleriert.»