Feuer an AtlantikküsteErster Erfolg im Kampf gegen heftige Waldbrände in Frankreich
Die schweren Brände bei Bordeaux breiten sich vorerst nicht weiter aus. Die französischen Einsatzkräfte werden von Hunderten Feuerwehrleuten aus anderen europäischen Ländern unterstützt.
Im Kampf gegen den riesigen Waldbrand bei Bordeaux im Südwesten Frankreichs hat die Feuerwehr einen ersten Erfolg vermeldet. Das Feuer in den Départements Gironde und Landes habe sich in der Nacht nicht mehr stark ausgebreitet, sagte der Verwaltungschef von Arcachon, Ronan Léaustic, am Freitag. Der Feuerwehr stehe angesichts grosser Hitze und Trockenheit aber ein weiterer schwieriger Tag bevor. Weiterhin sei «äusserste Wachsamkeit» geboten.
Die 40 Kilometer lange Feuerfront hat seit Dienstag schon 7400 Hektar Pinienwald zerstört. 10’000 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, einige von ihnen bereits zum zweiten Mal. Bei dem Feuer handelt es sich um einen wieder aufgeflammten Brand, der bereits Mitte Juli gewütet hatte. Von Donnerstag auf Freitag gab es aber keine weiteren Evakuierungen, wie Léaustic sagte.
Die 1100 Einsatzkräfte aus Frankreich werden inzwischen von mehr als 360 Feuerwehrleuten aus anderen europäischen Ländern unterstützt. Am Donnerstagabend trafen nach Angaben der französischen Behörden 65 Feuerwehrleute aus Deutschland mit 24 Fahrzeugen in dem Waldbrandgebiet ein. Weitere Unterstützung kam aus Rumänien, Polen und Österreich. Griechenland und Italien helfen mit Löschflugzeugen aus. Es gibt den Verdacht der Brandstiftung.
Die französische Regierung hatte wegen der Waldbrände über die EU andere Länder um Hilfe gebeten. Wegen extremer Trockenheit und historisch niedriger Regenmengen wüten derzeit in mehreren Regionen Frankreichs grosse Waldbrände. Am Freitag wird in Frankreich mit Temperaturen von 38 bis 41 Grad der Höhepunkt der dritten Hitzewelle dieses Sommers erwartet.
Premierministerin: «Schlimmste je in Frankreich verzeichnete Trockenheit»
Premierministerin Élisabeth Borne dankte den Feuerwehrleuten am Donnerstag bei einem Besuch südlich von Bordeaux. Frankreich müsse sich darauf rüsten, die vom Klimawandel begünstigten Brände künftig noch besser bekämpfen zu können.
Beim Wiederaufforsten der Wälder müssten Nachhaltigkeit und der Klimawandel berücksichtigt werden. «Diese Trockenheit ist die schlimmste, die in unserem Land jemals verzeichnet wurde», hatte Borne Ende vergangener Woche erklärt.
Auch in Frankreichs nördlichen Regionen wüteten in diesem Sommer mehrere grosse Waldbrände. Ein Brand bei Baugé zerstörte der Präfektur Maine-et-Loire zufolge etwa 1400 Hektar Land. Frankreichs Umweltminister Christophe Béchu sagte der Zeitung «Libération» am Donnerstag zu dem Feuer: «Was wir hier erlebt haben, ist ohnegleichen.»
Einen Brand solchen Ausmasses habe die Feuerwehr dort noch nicht gesehen. Die Erderwärmung führe dazu, dass auch nördliche Regionen verstärkt von Bränden betroffen sein könnten.
SDA/AFP/sep
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