Streiks in Deutschland –

66 Flüge in Zürich wegen Warnstreiks annulliert

Ein Warnstreik trifft heute Montag auch den Luftverkehr in der Schweiz. In Basel wurden deshalb 22 Flüge gestrichen, in Genf 28. In Zürich sind es 66.

Martin Liebrich

Publiziert heute um 05:40 Uhr

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Die Gewerkschaft Verdi ruft in Deutschland zu Streiks im Luftverkehr auf. Ein erster hat bereits einen Tag vor dem angekündigten Start angefangen: In Hamburg ging es am frühen Sonntagmorgen los, sodass von den ursprünglich geplanten 144 Ankünften und 139 Abflügen nur gerade 10 Flüge stattfinden konnten. Alle anderen Flüge wurden gestrichen, darunter auch mehrere von der Swiss.

Am Montag wird nun an 13 Flughäfen in Deutschland gestreikt. Nämlich in Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Düsseldorf, Dortmund, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Frankfurt, Stuttgart und München. Zudem sind an den Flughäfen Weeze bei Düsseldorf und Karlsruhe/Baden-Baden Angestellte zum Streik aufgerufen – allerdings nur jene, die im Luftsicherheitsbereichs arbeiten.

So stark sind Zürich, Genf und Basel betroffen

Das ist eine Ausweitung, denn am Freitag waren Streiks für 11 Flughäfen angekündigt worden, und das erst ab Montag. Betroffen sind auch viele Verbindungen in die Schweiz. Gemäss dem Livetracking-Service Flightradar24.com waren es am Montagmorgen 77 in Zürich. Nämlich von den Fluggesellschaften Easyjet, Eurowings, Lufthansa und Swiss.

Nach Destination am stärksten betroffen ist Berlin mit 24 gestrichenen Verbindungen, vor Frankfurt (16), Hamburg (14), Düsseldorf (12), Hannover (5), Köln/Bonn (4) und Bremen (2). Wie die Flughafen Zürich AG auf Nachfrage mitteilt, ist die Ursache der Annullationen in 11 Fällen eine andere. Wegen des Streiks wurden 66 Flüge gestrichen. Weitere Annullationen sind nicht ausgeschlossen.

Am Euroairport in Basel waren am Montagmorgen 22 Füge abgesagt, aus und nach Destinationen in Deutschland. Betroffen sind hier die Lufthansa und Easyjet. Am Geneva International Airport fallen 14 Verbindungen – also 28 Flüge – weg, von den Airlines Swiss, Lufthansa, Easyjet und Air Dolomiti.

Millionenschäden bei der Swiss wegen Streiks

Gegenüber dieser Redaktion hatte ein Swiss-Mediensprecher bereits am Freitag erklärt, dass der Swiss jährlich Kosten in mittlerer einstelliger Millionenhöhe entstehen, verursacht durch Streiks. Am Freitag war die Swiss noch von 38 abgesagten Flügen ausgegangen – wobei zwei leer verkehren würden.

6000 Flüge fallen in Deutschland aus

Insgesamt fallen in Deutschland laut Informationen der Nachrichtenagentur Keystone/SDA rund 6000 Flugbewegungen aus. Rund 1170 davon betreffen den Flughafen Frankfurt. Die Passagierinnen und Passagiere sind aufgerufen, gar nicht erst an den Flughafen zu kommen, da dort lediglich ein Notbetrieb aufrechterhalten wird.

Gestreikt wird in Deutschland im Luftverkehr unter anderem für acht Prozent mehr Lohn, mit einer Mindestforderung von 350 Euro zusätzlich pro Monat, und für drei zusätzliche freie Tage. In der Luftsicherheit fordert die Gewerkschaft Verdi unter anderem auch noch einen besseren Arbeits- und Gesundheitsschutz. Zudem als Kompensation für Schichtarbeit 30 Tage Urlaub und Zusatzurlaub. Hinter den Streiks steht die Gewerkschaft Verdi. Der Warnstreik ist für 24 Stunden angesagt.

Lufthansa Group bringt Sonderflugplan

Die Lufthansa Group, zu der auch die Swiss gehört, hat einen Sonderflugplan veröffentlicht. Dank diesem soll nach Streikende eine möglichst schnelle Rückkehr zu einem stabilen Flugplan sichergestellt werden. Die vom Verdi-Streik betroffenen Fluggäste können kostenlos umbuchen auf einen Flug zu einem anderen Zeitpunkt oder das Ticket kostenlos stornieren. «Gäste sollten sich frühzeitig über den Status ihres Fluges über Swiss.com informieren, bevor sie die Anreise zum Flughafen antreten», heisst es auf der Website der Swiss.

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