Bürohr – Wirtschaftsnews der WocheTreue Migros-Kunden haben das Geschenk
Das «Bürohr» der «SonntagsZeitung» ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.

Anfang Jahr lief bei der Migros die Merci-Boxen-Aktion als «Dankeschön» für die Kundschaft. «Geschenke gibt es nur, solange der Vorrat reicht», schrieb die Detailhändlerin unter Chef Mario Irminger beim Start der Promo, um das Sammelfieber anzuheizen.
Offensichtlich hat sich die Migros jedoch einmal mehr verrechnet. Letzte Woche gab es in diversen Filialen übrig gebliebene Überraschungsboxen gefüllt mit Reis, Pasta, Handcreme oder Eistee – einfach so «gratis zum Mitnehmen». Die Migros will nicht von einer Fehlplanung sprechen. Sie habe extra genug Boxen vorbereitet, damit niemand leer ausgehe. In einer solchen Box habe es diverse Produkte mit Ablaufdatum und man wolle möglichst wenig wegwerfen, erklärt der Detailhandelsriese. Man habe auch bereits zahlreiche übrig gebliebene Boxen gespendet. Trotzdem sorgte die Gratis-Abgabe für Kopfschütteln, und zwar bei den besonders treuen Kunden. Während der Promotion mussten sie für immerhin 400 Franken einkaufen für eine volle Sammelkarte, die sie dann gegen eine Merci-Box eintauschen konnten.
Sandoz setzt guten Ruf in Indien aufs Spiel

Sandoz profitiert noch immer vom guten Ruf seines allerersten medizinischen Produktes: 1929 brachte der Basler Chemiekonzern Calcium als Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt. «Deswegen wollen in Indien heute viele Pharmazeuten für uns arbeiten», erzählt Claire D’Abreu-Hayling, Entwicklungschefin des inzwischen zum Konzern für günstige, patentfreie Therapien gewandelten Unternehmens. Viele hätten Calcium als Kinder bekommen, bekannt sei es in Indien als «Gummibärchen». Der Name Sandoz habe sich dort so früh und positiv eingeprägt.
Momentan nützt dies allerdings kaum. Denn Sandoz baut weiterhin Angestellte ab, im letzten Jahr wurden vor allem in Indien 2000 Stellen gestrichen. Auch dieses Jahr gehen die Kürzungen weiter, offiziell bekannt macht das Sandoz jedoch nicht.
Käsechüechli statt Trump-Kritik bei Novartis
Nach zwölf Jahren verabschiedete sich Novartis-Präsident Jörg Reinhardt an seiner letzten Generalversammlung. Es wäre eine Chance gewesen, um auf die Strafzölle der USA einzugehen, die entgegen aller Abkommen und Gepflogenheiten auch Pharmarohstoffe und Medikamente nicht ausschliessen. Der 68-jährige Reinhardt zeigte jedoch trotz seines Rückzugs keinen Mut und sprach lediglich von «neuer Dynamik in den USA», die die Lage «volatiler» mache.
Immerhin hatte der Deutsche dafür gesorgt, dass es für die rund 1700 in die Basler St.-Jakobs-Halle gereisten Aktionärinnen und Aktionäre wieder warme Käsechüechli gab. Diese waren letztes Jahr gestrichen worden. Dennoch trat ein Aktionär ans Rednerpult und beschwerte sich, dass es die traditionellen Novartis-Kalender nicht mehr gibt. «Sie sparen, damit sie ihrem CEO 19 Millionen Franken in die Tasche stecken können», so der aufgebrachte Mann.
Roger Federer und Elmo klären On-Irrtum
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Die Schweizer Schuhherstellerin On hat erstmals über zwei Milliarden Dollar Jahresumsatz erzielt, fast drei Viertel davon in den USA. Eigentlich erstaunlich, denn dort wird das Logo oft falsch gelesen – nämlich nicht als «On», sondern als «QC», denn die Buchstaben sehen je nach Winkel wie Q und C aus.
Weil so viele Leute im Internet mit den Buchstaben «Q und C» nach den Laufschuhen suchen, musste die Schweizer Firma unter der Leitung der Co-CEOs Marc Maurer und Martin Hoffmann entsprechende Websites erstellen lassen, sodass potenzielle Kunden beim Googeln trotzdem rasch bei On landen. Doch das reichte nicht.
Jetzt greift On auf niemand Geringeres zurück als auf Roger Federer. Zusammen mit Elmo, der roten Figur aus der Kult-Kindersendung Sesamstrasse, klärt der Ex-Tennisstar den Irrtum in einem Social-Media-Film. Ob zwei internationale Legenden reichen, um dieses Missverständnis ein für alle Mal aus der Welt zu schaffen?
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