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Nachfolge gefunden
Flughafen-Finanzchef wird neuer CEO

Lukas Brosi, der neue CEO der Flughafen Zürich AG.
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Der Verwaltungsrat der Flughafen Zürich AG hat einen neuen Geschäftsführer gefunden: Wie der Flughafen in einer Medienmitteilung schreibt, wird der 44-jährige Lukas Brosi zum CEO ernannt. Er tritt die Nachfolge von Stephan Widrig an, der Ende Oktober 2022 ankündigte, das Unternehmen zu verlassen. Er wird auf Anfang Mai 2023 der neue CEO des Immobilienunternehmens Allreal.

Brosi trat 2009 ins Unternehmen ein und ist seit 2017 CFO und Mitglied der Geschäftsleitung. Als Finanzchef sei er in alle strategischen Vorhaben involviert und könne diese dadurch reibungslos weiterführen, schreibt der Flughafen weiter.

Er war Finanzchef während Corona

Während der Corona-Pandemie habe Lukas Brosi mit seinem Team durch eine vorausschauende finanzielle Führung wesentlich dazu beigetragen, dass das Unternehmen solide finanziert war. In einem Interview mit dieser Zeitung erklärte er damals, wie er während der Pandemie vehement auf die Kostenbremse trat – und beispielsweise trotz leerer Abflughallen auf Sanierungen verzichtete. 

Ungeschoren kam aber auch der Flughafen Zürich nicht davon: in den Jahren 2020 und 2021 standen Verluste von 69 Millionen und 10 Millionen Franken zu Buche, nachdem 2019 noch ein Gewinn von 310 Millionen resultiert hatte. Doch die Krise scheint überstanden: Im ersten Halbjahr 2022 erzielte der Konzern wieder einen Gewinn von 55 Millionen und für das Gesamtjahr stellte Noch-CEO Widrig ein Plus im dreistelligen Millionen-Bereich in Aussicht. Für das laufende Jahr 2023 rechnet er mit einer Fortsetzung des positiven Trends.

Bei Marktbeobachtern kommt die Vertrautheit Brosis mit den strategischen Projekten am Flughafen derweil gut an. So werten etwa die Experten der Bank Vontobel und der Zürcher Kantonalbank die Nachfolgelösung positiv. Der zuständige ZKB-Analyst verweist auf die langjährige Erfahrung in diversen Positionen im Unternehmen. Aus seiner Sicht hatte Brosi denn auch massgeblich Anteil daran, dass der Flughafenbetreiber erfolgreich durch die Corona-Krise navigierte.

Ende einer Ära

Mit dem Weggang von Stephan Widrig geht beim Flughafen Zürich eine Ära zu Ende. Unter seiner Führung konnte der Konzern unter anderem das Grossbauprojekt «The Circle» auf die Beine stellen. 

Das Circle-Projekt wurde ins Leben gerufen, kurz bevor Widrig anfangs 2015 die Führung beim Flughafen in Kloten übernahm. 2020 wurde der Milliarden-Bau eingeweiht, wenn auch mit drei Jahren Verspätung. Er soll die Abhängigkeit des Unternehmens vom Fluggeschäft weiter reduzieren.

Im Glasbau des japanischen Stararchitekten Riken Yamamoto finden sich neben diversen Shopping-Möglichkeiten Restaurants, Hotels und ein grosses Kongresszentrum. Zudem sind allerlei Firmen eingemietet, etwa die Tech-Giganten Microsoft und SAP.

Lukas Brosi ist Betriebsökonom FH, Schweizer und lebt mit seiner Familie im Kanton Zürich. Die Stabsübergabe an den neuen CEO wird Ende April erfolgen. Für den Flughafen Zürich beginnt nun der nächste Rekrutierungsprozess: Das Unternehmen sucht für die Nachfolge von Brosi einen neuen CFO.

mps/SDA