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3:1 gegen Finnland
Die Schweiz wählt das deutsche Gift

Skorer vom Dienst: Kevin Fiala trifft auch gegen Finnland doppelt.

Wähle dein Gift! Die englische Redensart bezeichnet die Entscheidung zwischen unangenehmen Dingen. Bezogen auf die Schweiz an der WM lautet die Wahl vor dem letzten Gruppenspiel gegen Finnland: Deutschland oder USA? Nur noch auf diese beiden Teams kann sie zu jenem Zeitpunkt im Viertelfinal treffen. Die Schweizer können sogar «auswählen»: Bei einem Sieg ist es Deutschland, bei einer Niederlage die USA.

Das Herz sagt: lieber die USA. Schliesslich hat die Schweiz seit 2018 gegen Deutschland gleich drei bittere Niederlagen in K.-o.-Spielen kassiert.

Der Verstand sagt: lieber Deutschland. Die Amerikaner haben eines ihrer besten Teams überhaupt an einer WM, sind fast auf demselben Niveau wie der grosse Turnierfavorit Schweden.

Die Schweiz gewinnt 3:1, darum ist es nun Deutschland

Es entwickelt sich kein Duell auf Biegen und Brechen. Finnland steht vor dem Spiel als Vierter fest und kennt mit Schweden auch schon den Viertelfinal-Gegner. Die Schweizer wissen: Selbst bei einem Sieg und einer 6:1-Bilanz in der Gruppenphase ist Rang 1 nicht mehr möglich.

Und so ist diese Partie auch für beide ein Test im Hinblick auf die K.o.-Phase. Dies zeigt auch dieser Moment eines klitzekleinen Wagnisses, das man in einem Final eher nicht sehen würde: Als die Schweiz drei Sekunden vor Ende des Startdrittels in Überzahl zu einem Bully vor dem finnischen Tor kommt, ersetzt Nationaltrainer Patrick Fischer Goalie Akira Schmid durch einen sechsten Spieler – und wird beinahe belohnt, als Roman Josi dank der Blockarbeit von gleich vier Stürmern tatsächlich noch zu einer guten Schusschance kommt.

Zu jenem Zeitpunkt steht es immer noch 0:0. Ein logisches Resultat. Die Schweiz hat zwar ein leichtes Chancenplus, doch die Finnen tun das, was sie an Turnieren unabhängig der Besetzung perfektioniert haben: perfekt verteidigen. Am Ende gewinnt dennoch Fischers Team, der Sieg ist verdient, es ist ein weiterer Erfolg gegen einen Grossen, den man in der Gruppenphase einer WM mittlerweile fast beiläufig zur Kenntnis nimmt.

Die finnischen Sorgen

Die Nordländer sind zweifelsohne seit Jahrzehnten deutlich erfolgreicher. Was man im ersten Moment darum kaum denken würde: Das finnische Eishockey beschäftigen derzeit ähnliche Probleme wie jenes der Schweiz. Am Trainer-Symposium der Finnen, das am Rande der WM stattfindet, dominieren zwei Themen, eines davon ist die Sorge um die nächste Generation, die auch im Land der Saunen und des Eishockeys einen Rückschritt zu machen droht.

Nimmt man den NHL-Draft als Massstab, ist der Unterschied zwar immer noch frappant: In den letzten drei Jahren wurden 45 Finnen und nur fünf Schweizer berücksichtigt, in der ersten Runde lauteten die Zahlen aber nur 2:1, mit Lian Bichsel als einzigem Schweizer.

Doch weil sich in den letzten Jahren die Zahl ihrer jungen Spieler fast halbierte, finden die Finnen, die seit 1956 nie mehr an einer WM ausserhalb der Top 8 klassiert waren, ihre Sorgen nicht unbegründet. Zur Debatte steht tatsächlich eine kleine Revolution: Die Abkehr von der finnischen DNA, dem defensiv orientierten «Trap»-Spiel mit dem Verbarrikadieren der neutralen Zone. Bereits nächste Saison solle an der Euro Hockey Tour diesbezüglich getestet werden.

Zweikampf um den Puck: Der Schweizer Nico Hischier wird von Langnaus Finnen Juuso Riikola bedrängt.

Ein Wandel wird aber nicht einfach sein. Wie gross das Selbstbewusstsein im finnischen Eishockey ist, zeigt auch das WM-Aufgebot: Wie 2019, als sie Weltmeister wurden, verzichten sie auch in Tschechien fast ausnahmslos auf NHL-Verstärkungen. Allerdings zahlen sie auch den Preis dafür. Hätte Österreich am Nachmittag die Briten geschlagen, hätte Finnland gegen die Schweiz Punkte benötigt gehabt, um seine unheimliche WM-Serie nicht abreissen zu lassen.

«Die Zeit ist reif», sagt darum auch Jussi Tapola. Der SCB-Trainer wird ab nächster Saison auch Assistenzcoach der Nationalmannschaft seiner Heimat sein, er ist darum einer der Redner und Ideengeber am Symposium. Es herrsche Konsens, dass sich auch das finnische Spiel mit der Zeit entwickeln und sich öffnen müsse. Auch Trainer früherer Generationen wie jene des zweifachen SCB-Meistertrainers Kari Jalonen, die für diese Kultur stehen, würden das so sehen.

Finnland

Finnland

1 : 3
Schweiz

Schweiz

3’

Kontrollierter Start beider Teams. 2:1-Abschlüsse für die Schweiz, doch gefährlich wurde es bislang nicht. Dann Akira Schmid mit einer Unsicherheit. Jung kann klären.

1’

Das Spiel läuft… Nico Hischier verliert das erste Bully gegen Björninen.

Aufstellung Finnland

Gleich fünf Spieler sind in der National League im Einsatz: Torhüter Harri Säteri bei Biel, Mikko Lehtonen beim Meister ZSC, sowie Valtteri Saarijärvi, Juuso Riikola und Saku Mäenalanen bei den SCL Tigers. Die letzten vier Begegnungen gegen Finnland hat die Schweiz allesamt verloren.

Aufstellung Schweiz

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Patrick Fischer setzt heute auf Torhüter Akira Schmid, während Leonardo Genoni eine Pause bekommt. Ebenfalls nicht zum Einsatz kommen der angeschlagene Verteidiger Jonas Siegenthaler sowie Stürmer Ken Jäger. Dafür ist Gaëtan Haas zurück im Line-up.

Bald geht es los…

Guten Abend und herzlich willkommen zum letzten Vorrundenspiel der Schweizer Eishockeynationalmannschaft gegen Finnland. Unser heutiger Gegner kann aufatmen. Österreich, das Team von Roger Bader und Arno Del Curto, unterlag heute Nachmittag dem Absteiger Grossbritannien mit 2:4. Damit ist die letzte Entscheidung gefallen und auch die Finnen stehen im Viertelfinal.

Die einzige noch offene Frage lautet nun: Gegen wen tritt die Schweiz am Donnerstag im Viertelfinal an? Es gibt zwei Möglichkeiten: Schlägt die Schweiz Finnland, trifft sie auf Deutschland, verliert sie, wird es die USA sein. Gegen beide Teams machte die Schweiz zuletzt schlechte Erfahrungen. Im Vorjahr sowie 2021 scheiterte das Team von Patrick Fischer in der ersten K.o.-Runde gegen Deutschland. 2022 bedeuteten die USA das Aus.