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Richterswil reicht Baugesuch ein
Feuerwehrdepot und Kindergarten erhalten ungewöhnliche Form

Das Feuerwehrdepot entspricht nicht mehr den Anforderungen und muss erneuert werden.
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Instabiler Boden, zu wenig hohe Einfahrtstore, herausfahren mit äusserster Vorsicht, um nicht am Gebäude anzuecken. Das ist die Situation beim Feuerwehrdepot in Richterswil. Die Infrastruktur des Gebäudes ist veraltet. Bereits vor knapp viereinhalb Jahren war deshalb klar, dass die Gemeinde ein neues Depot braucht. Damit die Statik des Gebäudes überhaupt noch die Anforderungen für die Einsatzfahrzeuge erfüllen kann, wurde mittlerweile der Boden abgestützt. Da dies aber keine langfristige Lösung ist, setzte die Gemeinde den Neubau des Feuerwehrdepots im Januar dieses Jahres an die oberste Stelle der Dringlichkeitsliste.

Gleichzeitig gab die Gemeinde bekannt, dass neben dem Depot auch der Kindergarten Mettlen gleich nebenan erneuert werden soll. Der Plan: Der heutige Doppelkindergarten wird ausgebaut zu einem Kindergarten mit vier Klassen und in den Neubau des Feuerwehrdepots integriert. Unter dem Neubau von Depot und Kindergarten soll eine durchgehende Tiefgarage entstehen. 

Keine viereckigen Bauten

Nun gibt es ein konkretes Projekt für den Neubau, das die Gemeinde gleich selbst erstellt hat. Dabei zeigt sich: Die beiden Gebäude erhalten eher ungewöhnliche Formen. So ähnelt der Kindergarten einem Fünfeck mit lauter verschieden langen Seiten, während das Feuerwehrdepot ein wenig an zwei Trapeze erinnert, die an einer Schrägseite zusammengelegt wurden. Zudem liegen die Nordfassade des Depots und die Südfassade des Kindergartens genau parallel zueinander.

Diese speziellen Grundrisse seien nicht zufällig, erklärt die Liegenschaftsvorsteherin von Richterswil, Evelyn Meuter (SVP): «Die Formen werden von der Tiefgarage vorgegeben, die unter den Gebäuden verläuft.» Diese ist – auch wegen des Grundstückverlaufs – z-förmig und bietet 60 Parkplätze. Aber warum braucht ein Kindergarten überhaupt eine Tiefgarage? «Die ist auch für die Öffentlichkeit gedacht. Sie löst einen Teil des Parkplatzproblems», führt Meuter aus. Denn gerade das Kerag-Areal sei oft überlastet.

Baukosten von rund 12 Millionen

Aber nicht nur die Form der Gebäude ist speziell, auch die Farbgebung. Zumindest ist dies beim Kindergarten der Fall. So wird die Tür gemäss dem vorliegenden Plan farbig umrahmt. Zudem zeigen die Gebäudeansichten, dass unter einigen Fenstern farbige Vierecke in die Fassade kommen sollen. Der Kindergarten solle farbig gestaltet werden, die genaue Farbgebung sei aber noch nicht definitiv, meint Evelyn Meuter.

Der Doppelkindergarten Mettlen soll einem Neubau für vier Klassen weichen.

Abgesehen von diesen speziellen Elementen sind die restlichen Kernpunkte der Gebäude unauffällig. Sowohl das Depot als auch der Kindergarten ist zweistöckig (die Tiefgarage nicht eingerechnet). Die Feuerwehr erhält für ihren Neubau ein Flachdach. Der Kindergarten wird mit einem Pultdach – einem schrägen Flachdach – gebaut.

Erstmals gibt es auch konkrete Zahlen, wie viel der Neubau der Gebäude kostet. Im Baugesuch sind 12,5 Millionen Franken veranschlagt. Davon entfallen 12 Millionen auf die zwei Gebäude und 500’000 Franken auf die Umgebung. Die definitiven Gesamtkosten liessen sich aber noch nicht beziffern, sagt Evelyn Meuter. Für die Ausschreibung und weitere Arbeiten könnten noch zusätzliche Kosten hinzukommen. 

Ungewöhnliches Vorgehen

Mit dem Projekt hat die Gemeinde zugleich die Ausschreibung und die Baueingabe vorgenommen. Sie hat also ein Baugesuch eingereicht, bevor die Einwohnerinnen und Einwohner von Richterswil überhaupt darüber abgestimmt haben. Normalerweise würde erst eine Abstimmung erfolgen und dann ein Baugesuch eingereicht.

Dass die Reihenfolge umgekehrt werde, habe mit dem Zeitdruck zu tun, betont Evelyn Meuter. «Wir müssen so schnell wie möglich bauen können. Wenn wir bereits jetzt die Baubewilligung erhalten, können wir bei einem Ja bei der Abstimmung nächsten Sommer bereits im Oktober mit den Abbrucharbeiten beginnen.»

Damit wäre man sogar etwas früher dran als im Januar kommuniziert. Damals war von einem Baustart im Februar 2024 die Rede. Könnte dann nicht einfach die Abstimmung vorgezogen werden, um danach ein Gesuch einreichen zu können? Das gehe nicht, weil so viele Abstimmungen zu anderen Themen anstünden, begründet Meuter. «Darum haben wir nun vorgearbeitet.» 

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