0:1 im KantonsderbyHarte Landung nach dem Hoch: GC verliert in Winterthur
Der Aufwärtstrend der Grasshoppers in den letzten Spielen wird auf der Schützenwiese jäh gebremst. Antoine Baroan entscheidet das Spiel in der Schlussphase.

Und dann das. 87. Minute, Antoine Baroan läuft. Er lässt sich von seinen Gegnern nicht aus dem Tritt bringen. Er sieht keine Mitspieler. Er braucht auch keine Mitspieler. Er schiesst. Er trifft. Er zieht das Trikot aus vor Freude. Die Schützenwiese steht Kopf. Und Winterthur gewinnt erstmals seit dem ersten Spieltag dieser Saison.
Ein paar Minuten später ist diese Partie vorbei. Baroans Tor ist das einzige des Abends. Es lässt den FC Winterthur durchatmen, weil er die Young Boys nun zumindest für eine Nacht hinter sich lässt. Und es lässt die Grasshoppers, die ohne ihren angeschlagenen Captain Amir Abrashi antreten, hart aufschlagen, die zuletzt mit vier Punkten aus den Spielen gegen Servette und YB im Hoch waren. Und die dieses Spiel eigentlich nicht verlieren dürfen.
Dafür genügt ihnen ein Blick zurück in die erste Halbzeit. Da ist die Partie aufregend, ach was, sie ist fast schon mitreissend. Es gibt eine Phase, in der Winterthur-Goalie Stefanos Kapino zur Hochform aufläuft und der Reihe nach gegen Maksim Paskotsi, Giotto Morandi und Tsiy Ndenge klärt. Vor allem die Parade gegen Ndenge ist wichtig, der Deutsche schiesst aus sieben Metern, Kapino lenkt an den Pfosten.
Zum Pausenpfiff hat GC 14 Schüsse in Richtung Tor des Heimteams. Dazwischen haben allerdings auch die Winterthurer ihre Chancen. Matteo di Giusto ist der Antreiber in der Offensive, einmal taucht auch Verteidiger Remo Arnold ganz vorne auf, um sein Glück zu versuchen. Justin Hammel im GC-Tor fliegt allerdings wesentlich seltener als Kapino im Strafraum umher.
Im Nachhinein lässt sich sagen: Diese Pause kommt zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. So unterhaltsam diese Partie bis dahin ist, so zerfahren wird sie nach dem Seitenwechsel. Fehlpässe, Stolperer und sonstige Zufallsprodukte. Auch das ist bisweilen alles andere als langweilig, aber halt nicht unbedingt wegen der gebotenen Qualität.
Es sind dann die Grasshoppers, die zuerst mal wieder ein paar Pässe aneinanderreihen. Es sind aber die Winterthurer, die zuerst gefährlich sind. Bis zur 82. Minute, als Morandi frei im Strafraum zum Abschluss kommt, sein Versuch ist tückisch, weil er noch abgelenkt wird. Aber wieder: Kapino.
Der Grieche macht sich auf, Matchwinner dieser Partie zu werden, weil sich irgendwann abzeichnet, dass er kein Tor mehr kassieren wird. Dann stiehlt ihm Baroan etwas die Show. Es dürfte ihm durchaus recht sein. Schliesslich haben sie in Winterthur zweieinhalb Monate auf diese Emotionen warten müssen.
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58’ – Gelbe Karte
Bajrami bleibt liegen, dieses Mal ertönt die Pfeife Schärers. Die gelbe Karte geht aber an die Adresse von Zaric, welcher eben diese für Abels gefordert hatte. Der Frust des Winterthurer Trainers ist durchaus nachvollziehbar, das harte Foulspiel hätte mit einer Verwarnung geahndet werden dürfen.
57’ – Freistoss für GC
Es gibt Freistoss für GC, weil Stillharts Bein auf Höhe von Lees Kopf nichts zu suchen hat. GC verpasst es aber, für Gefahr zu sorgen – wieder sind die Zürcher zu unpräzis.
55’ – Ecke für den FCW
Bajrami holt einen Corner heraus, Zuffis Flanke wird aber von Hammel weggefaustet. Der zuerst vielversprechend erschienene Zürcher Konter verläuft daraufhin im Sand.
53’ – Ungenaue Grasshoppers
GC ist in diesem zweiten Durchgang noch sehr ungenau. Im Spiel nach vorne muss von den Stadtzürchern wieder eine Steigerung kommen, wollen sie am heutigen Abend die drei Punkte entführen.
49’ – FCW im Strafraum
Jetzt kombiniert sich Winterthur in Person seines Offensiv-Quartetts aus Di Giusto, Frei, Bajrami und Lukembila in den Sechzehner. Dort ist aber schnell Endstation bei Hammel.
48’ – Grosszügiger Schärer
Schärer legt hier eine grosszügige Linie aus. Auf beiden Seiten bleibt seine Pfeife bei zwei an der Grenze zum Foul verlaufenden Duellen stumm.
46’ – Anpfiff zur zweiten Halbzeit
Der Ball rollt wieder. Keine Wechsel auf beiden Seiten.
Die Statistiken
Die Zürcher Überlegenheit zeigt sich im Ballbesitz: Zu rund 60 Prozent kontrollieren die Grasshoppers das Spielgerät. Deren statistisch erwartete Tore fallen mit 0.35 überraschend tief aus. Winterthur weist auf der Gegenseite einen xG-Wert von 0.18 auf. Auch bei den Ecken führt GC mit 5:2.
GC müsste führen – Kapino glänzt
Winterthur darf sich bei Torhüter Kapino bedanken, dass man hier ohne einen Gegentreffer in die Kabinen schreitet. Nach 23 Minuten pariert der Grieche einen Kopfball Paksotsis, daraufhin zeichnet er sich gleich doppelt aus (36.): Zuerst lenkt Kapino Morandis Schlenzer um den Pfosten, nach der darauffolgenden Ecke hext er Ndenges Versuch aus kurzer Distanz an den Innenpfosten. Der FCW verteidigt sehr tief und entschärft viel Gefahr bereits vor dem Sechzehner. GC-Torhüter Hammel erlebt derweil bisher einen ruhigen Abend: Die vereinzelten Winterthurer Nadelstiche mündeten allesamt in ungefährlichen Abschlüssen.
Pause
Schärer schickt die beiden Teams torlos in die Katakomben.
45’ – Die Nachspielzeit
Das Winterthurer Publikum ist erzürnt über einen Pfiff Schärers, welcher ein Offensivfoul Lukembilas ahndet. Der Unparteiische überzeugt bisher aber mit einer einwandfreien Partie, sein Assistent an der Linie zeigt währenddessen die eine Nachspielminute an.
42’ – Bald ist Pause
GC dürfte hier gut und gerne führen. Insbesondere Ndenge betrieb Chancenwucher, sein relativ unbedrängter Abschluss aus rund sieben Metern hätte zwingend im 1:0 münden müssen.
40’ – Arnold verzieht
Aus der etwas faden Anfangsphase entwickelt sich nun ein packendes Hin und Her. Nun ist Winterthur an der Reihe: Plötzlich taucht Innenverteidiger Arnold im Sechzehner auf. Dicht bedrängt kullert sein Schuss aber am Tor vorbei. Die Doppelchance der Grasshoppers vor einigen Augenblicken war um einiges gefährlicher.
36’ – Kapino glänzt
Jetzt läuft hier aber plötzlich etwas auf der Schützenwiese! Kapino zeichnet sich ein weiteres Mal aus, als Morandi ihn zu einer Flugeinlage zwingt, welche Bestnoten verdient. Nach der fälligen Ecke fällt Ndenge das Leder vor die Füsse, mit einem brillanten Reflex lenkt Kapino den Ball an den Innenpfosten. Der zügige Winterthurer Gegenstoss endet mit einem ungefährlichen Abschluss Di Giustos.
33’ – GC drückt
Die Grasshoppers sind hier einen Tick besser, momentan drücken vor allem die Zürcher auf den ersten Treffer. Abgesehen vom Kopfball Paskotsis sind die aufregenden Strafraumszenen aber nach wie vor Mangelware. Winterthur verteidigt mehrheitlich konsequent, auch GC wehrt die vereinzelten Eulachstädter Nadelstiche bisher allesamt ab.
30’ – Kittel auf Morandi
Morandi und Kittel kombinieren sich in den Winterthurer Strafraum. Dort stolpert Morandi über den Fuss Stillharts. Der Kontakt wird aber klar vom Zürcher initiiert, weshalb die Proteste der Grasshoppers schnell verfliegen.
26’ – Schättins Flanke wird geblockt
Frei macht einen Ball fest und legt ab auf Di Giusto, welcher das Spiel nach links zu Schättin verlagert. Der bleibt mit seiner Flanke aber hängen.
23’ – Gute Chance für GC
Und der fällige Freistoss hat hier den ersten Aufreger zur Folge: Kittel zirkelt das Leder auf den Kopf Paskotsis. Dieser zwingt Kapino zu einer ersten Glanztat.
22’ – Gelbe Karte
Das zweite Foulspiel der Partie hat aber bereits die erste Verwarnung zur Folge. Schneider fällt Persson und sieht gelb.
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