Fall Epstein: Wärter schliefen und fälschten Protokoll
Die US-Justiz zieht aus dem Tod von Jeffrey Epstein in einer New Yorker Gefängniszelle Konsequenzen: Beide Wärter sind beurlaubt, der Gefängnisdirektor wurde versetzt.
Die mit der Aufsicht über US-Milliardär Jeffrey Epstein beauftragten Gefängniswärter werden laut Ermittlerkreisen verdächtigt, Unterlagen über die Kontrollgänge gefälscht zu haben. Dies sollen Videos von Überwachungskameras aus der Anstalt in New York beweisen.
Die Filmaufnahmen zeigen der anonymen Quelle zufolge, dass die Wärter keinen der in den Dokumenten verzeichneten Kontrollgänge durchgeführt haben. Laut den Richtlinien hätten die Wärter alle 30 Minuten nach Epstein sehen müssen, was Ermittlern zufolge aber in der Nacht von Epsteins Tod während mehrerer Stunden nicht geschehen war. Laut einem Bericht der «New York Times» schliefen die Wärter während der Arbeit.
Einer der Wärter ist nach Informationen der Nachrichtenagentur AP kein Vollzugsbeamter. Beide Wärter wurden beurlaubt, teilte das Justizministerium am Dienstag mit, der Direktor wurde vorübergehend versetzt.
Keine besondere Beobachtung
Das US-Justizministerium zieht aus dem Tod des US-Unternehmers Jeffrey Epstein in einer New Yorker Gefängniszelle Konsequenzen. Der Direktor der Haftanstalt wird auf Veranlassung von Minister William Barr während der laufenden Untersuchungen versetzt.
Zudem wurden die beiden Wachen, die mit der Aufsicht Epsteins in dessen Todesnacht betraut waren, beurlaubt, teilte eine Sprecherin des Ministeriums am Dienstag mit. Dem 66-Jährigen wurde sexueller Missbrauch von Minderjährigen vorgeworfen.
Der in elitären Kreisen bestens vernetzte Geschäftsmann Epstein soll sich am Wochenende in dem New Yorker Gefängnis umgebracht haben. Er wurde dort von Mitarbeitern der Haftanstalt gefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde er schliesslich für tot erklärt. US-Justizminister Barr hatte «schwere Unregelmässigkeiten» in der Haftanstalt beklagt und eine gründliche Untersuchung des Falles angekündigt.
Richtlinien missachtet
Medienberichten zufolge hielten die Wachen nicht die vorgeschriebenen Richtlinien ein, alle 30 Minuten nach dem 66-Jährigen zu schauen. Auch habe der schwerreiche Ex-Investmentbanker trotz eines offenbar vorangegangenen Suizidversuchs nur eine Zeit lang unter besonderer Beobachtung wegen möglicher Wiederholungsgefahr gestanden.
Die Staatsanwaltschaft in New York warf Epstein vor, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hiess es in der Anklageschrift.
SDA
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