Nach Rassismus-EklatExperte Urs Meier empört im Live-TV mit Aussagen
Der dunkelhäutige Assistenztrainer Pierre Webo soll rassistisch beleidigt worden sein. Auch die TV-Experten bei blue Sport reagieren auf die Vorkommnisse. Das bringt das Netz in Rage.
Pierre Webo, Assistenztrainer von Basaksehir, ist ausser sich. Der 38-Jährige kann sich kaum beruhigen. Er sei vom vierten Schiedsrichter in der Champions-League-Partie PSG gegen Basaksehir rassistisch beleidigt worden. «Warum sagst du ‹negro›?», fragt er auf Englisch immer wieder.
Diesen Satz hören auch die TV-Experten bei blue Sport. Neben Moderator Roman Kilchsperger diskutieren die Experten Rolf Fringer (Ex-Trainer von u.a. GC, Stuttgart und der Schweizer Nationalmannschaft), Urs Meier (Ex-Spitzenschiedsrichter) und Mladen Petric (Ex-Profi bei u.a. GC, Basel und Borussia Dortmund). «Negro heisst nicht nur das hässliche N-Wort, sondern auf rumänisch auch schwarz (‹negru›)», erläutert Kilchsperger. Das mache die Sache aber nicht viel besser.
Darauf erwidert Meier, dass ein Rumäne mit diesem Wort sicher einen schwarzen Spieler bezeichnet. «Das ist aber noch kein Grund, einfach den Platz zu verlassen», sagt Meier. Nur wenn einem etwas nicht passe, verlasse man nicht das Spielfeld: «Das ist keine Art im Sport.» Man könne ja auch einen Protest einreichen, aber man müsse weiterspielen, so der 61-Jährige.
Petric findet Entscheid der Spieler richtig
Unterstützung bekommt Meier von Fringer, der ebenfalls findet, man solle nicht einfach abbrechen. «Wo kommen wir da hin, wenn irgendjemand etwas ruft, dass man gleich wieder nach Hause geht?», fragt er rhetorisch in die Runde. Der Unparteiische werde ja sicher sanktioniert werden, das solle auch so sein.
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Petric findet die Reaktion der Spieler richtig, «wenn das böse N-Wort gebraucht worden ist. Dann ist es ein super Zeichen und nicht nur Gerede». Wenn es sich aber um die Hautfarbe handelt, fände er die Aktion ebenfalls übertrieben, so der 39-Jährige.
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Kilchsperger findet es jedoch egal, ob er «negro» oder «negru» gesagt hat – da fällt ihm Meier ins Wort und sagt: «Nein, es ist nicht egal.» In der Hektik könne das passieren, der Unparteiische habe doch nur die Hautfarbe der Spieler unterscheiden wollen. Bei seiner Aussage echauffiert sich Meier derart, dass er selber das N-Wort benutzt.
Dieser emotionale Austausch fand im Netz viel Gehör. Und die meisten Zuschauer waren ausser sich, was sie da mitbekamen.
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Es gibt aber auch solche, die die Reaktionen aus dem Netz als übertrieben bezeichnen.
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Fringer sagt auf Anfrage: «Über das Thema Rassismus müssen wir nicht debattieren, natürlich wollte ich niemanden rassistisch beleidigen. Ich bin aber immer noch der Meinung, dass das Spiel nicht hätte abgebrochen werden müssen. Aber solange ich nicht genau weiss, was passiert ist, will ich niemanden vorverurteilen.»
Petric war ebenfalls zu einer Stellungnahme bereit: «Ich stehe zu meinen Aussagen. Rassismus hat weder im Sport noch in der Gesellschaft einen Platz. Ich finde es gut, dass für einmal nicht nur geredet, sondern auch gehandelt wurde, wenn es zu rassistischen Äusserungen kam. Aber das wird jetzt untersucht und dem will ich nicht vorgreifen.»
Und auch Urs Meier äusserte sich am Tag nach dem Spiel, gegenüber «20 Minuten» sagte er: «Ich verstehe die Empörung, aber Rassismus kommt in meiner DNA absolut nicht vor! Respekt steht bei mir an oberster Stelle, sonst hätte ich keine Spiele leiten und Angestellte führen können.»
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