ZSC-Minisieg in ZugDie Zirkusnummer des Simon Hrubec
Dank eines hart erkämpften 1:0 stellen die ZSC Lions im Halbfinal gegen den EVZ auf 2:0. Dabei stoppt der Zürcher Goalie alle 35 Schüsse und zeigt eine unfassbare Parade.
Eishockey ist ein solch rasanter Sport, oft sieht man erst in der Wiederholung, was genau passiert ist. So auch in der 58. Minute, als die Zuger auf den Ausgleich drücken und der Puck plötzlich dem freistehenden Michaelis auf den Stock prallt. Der Deutsche schiesst von halblinks sofort, doch der Puck fliegt übers Tor.
Michaelis kann es nicht fassen, denn er hatte gut gezielt. Was erst die Wiederholung zeigt: Der am Boden liegende Hrubec hatte seinen rechten Schlittschuh in letzter Sekunde noch hochgerissen und den Puck mit der Kufe übers Tor gelenkt – eine Parade wie eine Zirkusnummer. Es nicht die letzte Rettungstat des Tschechen an diesem Abend, aber die spektakulärste. Für den zweiten Shutout in diesem Playoff wehrt er 35 Schüsse ab.
Diesmal brauchte es einen Hrubec in Glanzform. Denn der EVZ war bissig, drängte immer wieder mit Vehemenz aufs ZSC-Tor und zwang den 32-Jährigen zu manch spektakulärer Parade. So entschied er das hochstehende Goalieduell gegen Genoni für sich, obschon auch der Kilchberger brillierte und beim einzigen Tor des Abends in der 54. Minute durch Andrighetto chancenlos war.
Der entscheidenden Szene ging ein vierminütiges ZSC-Powerplay voran, das in der Bossard-Arena für Aufregung, Buhrufe und Pfiffe sorgte. Der Zuger Stürmer Eder hatte Zehnder unglücklich mit dem Stock am Kopf getroffen und dabei glücklicherweise dessen Auge um Zentimeter verfehlt. Die Schiedsrichter verhängten zunächst keine Strafe, konsultierten danach aber die Videobilder. Das dürfen sie, wenn ein Linesman die Aktion beobachtet hat und eine grosse Strafe vorliegt, wie Schiedsrichterchef Andreas Fischer erklärte.
Das Tor gegen müde Zuger
Eder kassierte zwei plus zwei Strafminuten, die ZSC Lions drückten im Powerplay auf das Führungstor, verpassten es aber. Als ihre vierminütige Überzahl verstrichen war, kombinierten sie weiter gegen müde Zuger in deren Zone. Und schliesslich stubste Grant den Puck in die Mitte zu Andrighetto, der ins offene Tore traf.
Der EVZ strebte den Ausgleich in der Folge mit Vehemenz an, in den letzten 60 Sekunden auch mit sechs Feldspielern, scheiterte aber immer wieder an Hrubec. Und so blieb den Zuger Spielern, Coach Dan Tangnes und den EVZ-Fans nur der Frust.
Der Zürcher Sieg war nicht unverdient, die Partie hätte aber auch auf die andere Seite kippen können. Die ZSC Lions hatten in den ersten zehn Minuten und über weite Strecken des Mittelabschnitts mehr vom Spiel, mussten aber auch einige bange Momente überstehen. Anders als beim 5:2 in Spiel 1, als sie drei Powerplay-Tore erzielt hatten, blieben sie diesmal in acht Minuten Überzahl ohne Ertrag. Aber wenn der Goalie alle Pucks stoppt, reicht ein Tor.
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36’
Auch in Überzahl gelingt dem ZSC das 1:0 nicht. Doch er bekommt sogleich eine weitere Möglichkeit. Schlumpf kann Balcers nur mittels Beinstellen stoppen. EVZ-Coach Tangnes will eine Schwalbe gesehen haben. Wie auch immer: Clever gemacht von Balcers, der schneller war als sein Gegenspieler.
34’
Erstes Powerplay jetzt für den ZSC. Nico Gross muss wegen Haltens raus
33’
Andrighetto scheitert per Ablenker am Pfosten
30’
Die Unparteiischen lassen ziemlich viel laufen. Ein Beinstellen von Bengtsson an ZSC-Stürmer Grant bleibt ebenso ungeahndet wie ein hoher Stock von Zugs Michaelis an Trutmann
29’
Wie schon im ersten Drittel eine gute Phase des ZSC. Andrighetto scheitert per Onetimer. Kaum noch Offensivaktionen des Heimteams. Gelingt dem ZSC endlich das erste Tor?
25’
ZSC-Stürmer Frödén (Halten) sowie Zugs Allenspach (Crosscheck) kassieren je 2 Strafminuten. Es geht also mit fünf gegen fünf weiter. Das Spiel ist weiterhin ausgeglichen. Noch findet der ZSC keinen Weg an Genoni vorbei.
21’
Und gleich eine Top-Chance des ZSC durch Hollenstein. Kovar lenkt die Scheibe nebens Tor.
Es geht weiter
Das zweite Drittel läuft
Der Blick nach Lausanne
Der LHC führt nach dem ersten Drittel dank eines Shorthanders 1:0. Jiri Sekac fasste vier Strafminuten nach einem hohen Stock. Doch es war der Lausanner Michael Raffl, der traf.
Das erste Drittel ist zu Ende
Der Beginn ähnelt dem Duell am Montag. Beide Teams lassen bislang nur wenig zu. Mühe bekunden die Zentralschweizer weiterhin mit der Linie um Andrighetto, Malgin und Balcers. Das Schussverhältnis? 12:10 für den ZSC.
16’
Die beste Zuger Chance macht ZSC-Keeper Hrubec zunichte. Er rettet trotz schlechter Sicht gegen Simion mit der Fanghand. Die Lions sind wieder komplett
14’
Erste Strafe des Spiels: Es trifft Christian Marti nach einem Halten an Zugs Stadler.
12’
Die Zürcher jetzt mit mehreren guten Aktionen. Genoni mehrfach gefordert.
10’
Der ZSC überzeugt durch sein schnelles Umschaltspiel. Gute Aktion von Bodenmann und Rohrer
8’
7 Minuten und 45 Sekunden sind gespielt. Nach einer Parade von ZSC-Keeper Hrubec – gegen Martschini – kommt es zu einem ersten Unterbruch.
5’
Topchance von Denis Hollenstein. EVZ-Keeper Genoni lässt den Schuss durchflutschen. Doch Jan Kovar rettet für den Torhüter.
4’
Zug mit einem ersten gefährlichen Vorstoss. Herzog trifft das Aussennetz. Noch kein einziger Unterbruch. Sehr konzentrierter Beginn beider Teams.
Es geht los
Der ZSC gewinnt das erste Bully
Aufstellung ZSC
Einzige Änderung beim ZSC: Simon Bodenmann kehrt als 13. Stürmer ins Line-up zurück. Und ersetzt damit Chris Baltisberger.
Aufstellung Zug
Keine Änderungen beim EVZ: Dan Tangnes setzt auf die exakt selben Spieler wie bei der 2:5-Niederlage am Ostermontag in der Swiss-Life-Arena. Dass der siebenfache Meister Leonardo Genoni, der beim Stand von 1:4 ausgewechselt wurde, wieder im Tor steht, dürfte niemanden überraschen.
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