Bittere Niederlage gegen den GastgeberEtwas besser gespielt, aber letztlich wieder klar verloren
Auch die zweite Partie am Deutschland-Cup endet für die Schweiz enttäuschend. Nach zwei Gegentreffern in den letzten zwei Minuten resultiert gegen den Erzrivalen ein 0:3.
Der Wille war da, die bittere WM-Viertelfinalniederlage gegen Deutschland in Riga wenigstens ein bisschen vergessen zu machen. Bis in die Schlussminuten versuchten die Schweizer in Krefeld, das 0:1-Defizit zu korrigieren, eine Strafe gegen Yannick Weber vier Minuten vor Spielende bremste aber den Schwung. Und so war es 109 Sekunden vor Spielende Leonhard Pföderl, der mit einem Ablenker für die Entscheidung sorgte. Dass das Tor aus dem Slot fiel, war kein Zufall, die Deutschen hatten vor den Toren ein Übergewicht. Ein «empty netter» brachte dann das 0:3 – damit hat die Schweiz im Turnierverlauf 30 Prozent der Gegentore ohne Goalie kassiert.
Aufsässig, solidarisch, aber nicht konsequent genug
Grosser Motivationskünste von Patrick Fischer hatte es vor der Partie nicht nur wegen der traditionell besonderen Konstellation gegen Deutschland nicht bedurft. Das 1:7 gegen die Slowakei vor zwei Tagen – zu klar ausgefallen, aber in der Höhe natürlich inakzeptabel – war der schlimmst mögliche Auftakt in den Olympiawinter gewesen. Und weil der Nationaltrainer für die Hauptprobe im Dezember in Visp ein komplett anderes Kader aufbieten wird, stand jeder der Krefeld-Reisenden unter grossem Druck.
Schon im ersten Einsatz gab die Berner Fraktion die Marschrichtung vor: Ramon Untersander und zweimal Simon Moser hatten sehr frühe Chancen zur Führung, es war noch keine halbe Minute gespielt. Auch die anderen Spieler bewiesen anschliessend, dass sie den unwillkommenen Weckruf verstanden hatten: Sie waren aufsässig, solidarisch, und versuchten, die Offensiv-Philosophie des Trainers umzusetzen. Allein, Effizienz und letzte Konsequenz im Abschluss liessen zu wünschen übrig, auch im Powerplay, wo einmal die erste Formation praktisch zwei Minuten am Stück auf dem Eis blieb, aber nur selten echte Gefahr aufkam.
So waren es die Deutschen, die kurz vor Spielmitte in Führung gingen. Kurz vor Ablauf einer Strafe gegen Sandro Schmid konnte Tobias Rieder einen Abpraller von Goalie Joren van Pottelberghe einschieben. Dominik Schlumpf und Roger Karrer hatten die Scheibe nicht weggebracht. Die Reaktion blieb nicht aus: Wiederum Moser und Untersander, zusammen mit Urgestein Andres Ambühl zu den Aktivposten zählend, hatten noch vor Drittelsende gute Ausgleichsmöglichkeiten.
Ob trotz der letztlich klaren Niederlage ausgerechnet mit dem Spiel gegen Deutschland ein Aufwärtstrend einsetzte, wird sich am Sonntag weisen. Die Schweiz trifft in ihrem letzten Turnierspiel im «Frühschoppen» um 11 Uhr auf die Auswahl von Russland.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.