GC-Sieg bei SionErst wurde er fortgeschickt – jetzt freut sich ein ganzes Team für ihn
Djibril Diani wollte man nicht mehr bei GC, nun gelingt ihm gegen Sion ein entscheidendes Tor. Die Zürcher gewinnen 3:1, auch weil Goalie André Moreira einen Penalty hält.
Langsam leert sich die Tribüne des Stade de Tourbillon. Drei Männer stehen noch etwas länger da und schauen auf den Rasen hinunter. Sie sehen, wie eine GC-Mannschaft sich von ihren Fans feiern lässt, wie die Familien Hoxha und Kacuri ihre Söhne umarmen, die in diesem Spiel noch eingewechselt worden sind.
Es ist ein schöner Nachmittag für die drei Männer, sie heissen Shqiprim Berisha, Seyi Olofinjana und Sky Sun, der Reihe nach sind sie Geschäftsführer, Sportchef und Präsident der Grasshoppers, und alle sind sie nach Sitten gereist. Dort gewinnt ihr Verein 3:1, mit dem Sieg ist klar, dass GC das erste Saisondrittel in der oberen Tabellenhälfte abschliesst (den Ticker zum Nachlesen gibts hier).
Zwölf Spiele haben die Grasshoppers nun bestritten, sie gewannen zwar nur vier, aber sie verloren auch nur drei. Gegen Sion zeigen sie eine gute Leistung, sie zeigen auch, dass sie mit Rückschlägen umgehen können und, vor allem, dass sie die Qualität und die Breite haben, um in dieser Liga nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Als Aufsteiger muss das ihr erster Anspruch sein, dem sind sie gewachsen.
Die Pechmarie mit gutem Willen
Mittelfeldspieler Djibril Diani ist vielleicht die schönste Geschichte in dieser noch jungen Saison. Der Franzose, bei dem man so oft das Gefühl hat, er werde gleich stolpern, hat schon den Abstieg miterlebt. Später, in der Challenge League, wurde er in die U-21 geschickt, im vergangenen Jahr dann sogar nach Schottland verliehen. Dass Diani danach überhaupt noch einmal zu GC zurückkehrte, war zumindest eine mittelgrosse Überraschung.
Gegen Sion hat der 23-Jährige die Aufgabe, Christian Herc zu ersetzen, einen der Besten bei GC. Er macht das auf seine Art, es ist bei weitem nicht alles so elegant wie beim Slowaken. Aber es wirkt. An den ersten beiden Toren ist er beteiligt, das dritte erzielt er mit einem schönen Distanzschuss. Als er jubelnd abdreht, weiss er nicht ganz, wohin mit sich, es will jeder der Erste sein, der ihn umarmt. Auch Giorgio Contini steht auf dem Rasen.
«Das Team liebt Diani, alles, was er macht, macht er mit einem guten Willen», sagt der Trainer danach. Das ist die gute Seite des Djibril Diani. Aber: «Er ist auch eine Pechmarie, immer wenn einer einen Bock macht, ist er irgendwie dabei.» Auch darum fand sich Diani in der U-21 und in Schottland wieder, er hatte gute Momente, immer wieder, und ebenso oft Blackouts, die Punkte kosteten. Contini sagt: «Darum freut es mich extrem, dass ihm ein entscheidendes Tor gelungen ist.»
Moreira gelingt der langersehnte Big Save
Diani hatte Anfang Oktober gegen St. Gallen getroffen, es war das 5:2 und ein Tor von eher geringer Bedeutung. Der Treffer gegen Sion nimmt dem Gegner aber die letzte Lust, auch weil er drei Minuten davor durch Grgic die grosse Chance zum Ausgleich vergeben hat. Der Zürcher ist per Penalty an Goalie André Moreira gescheitert. Kurz nach der Pause endete das Duell noch umgekehrt.
Nach dem Spiel erzählt Contini, Moreira habe sich kürzlich «extrem darüber aufgeregt», dass ihm in den vergangenen Spielen kein Big Save, also keine wichtige Parade, gelang. Gegen Lausanne und den FCZ konnte er einem etwas leidtun, als GC in den ersten zehn Minuten jeweils zwei Tore kassierte und er nicht viel dafür konnte.
Diesmal aber gelingt der Start, auch weil Contini seine Mannschaft bewusst etwas tiefer stehen lässt. Der Angriff beim 1:0 ist Fussball, wie ihn sich der Trainer vorstellt, weil es schnörkellos geht und weil fast jeder irgendwie beteiligt ist. Margreitter klärt, Diani überbrückt das Mittelfeld, Sène legt ab auf Bonatini, und der schickt Schmid. Es passt alles. Kawabe trifft erstmals in der Super League.
Auch dem 2:0 geht eine lange Ballbesitzphase der Grasshoppers voraus, sogar Moreira ist mit involviert. Diesmal spielt Schmid den vorletzten Pass und Pusic den letzten, Sène trifft, nachdem er zuletzt zwei Spiele viel gerannt, aber torlos geblieben ist. Gegen Sion schoss er schon seine ersten zwei Tore für GC. Seither haben die Grasshoppers nur noch einmal verloren. Darum sind sie auch erster Verfolger des Spitzentrios.
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