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Golf-Pionier Gaston Barras
Er war ein Patron mit klarer Meinung, ein Mann alter Schule

«Monsieur Golf»: Gaston F. Barras im Jahr 2010 vor dem 18. Loch des Golfclubs Crans-sur-Sierre, den er 50 Jahre präsidierte. 
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Schon als Achtjähriger schleppte er Golftaschen als Caddie über den Golfplatz von Crans und erhielt dafür pro Runde 1,80 Franken. Der 1931 geborene Gaston F. Barras kam aus einfachen Verhältnissen, aber war ein geborener Leader. «Im Leben braucht es Lokomotiven», sagte er einmal, «und ich bin das gerne.»

Auf seinen Wegen ist er weit gekommen. Eines seiner grössten Verdienste ist es, den Golfsport in der Schweiz popularisiert und zugänglicher gemacht zu haben. «Mein Ziel ist stets gewesen, dass in der Schweiz jeder, der will, zu annehmbaren Bedingungen Golf spielen kann», sagte er einmal. Seit 1981 war er Präsident des Golfclubs Crans-sur-Sierre, dazwischen von 1991 bis 1997 auch Präsident des Schweizer Golfverbands.

Stolze Momente mit Ballesteros und Nicklaus

Barras war bis zuletzt ein sehr aktiver, patriarchalischer Patron mit klaren Meinungen, immer präsent, auch am European Masters, dem wichtigsten Golfturnier des Landes und einem der traditionsreichsten Europas. Zu seinen stolzesten Momenten gehörte, dass er die US-Grösse Jack Nicklaus dazu bringen konnte, in Crans einen Neunloch-Parcours zu konzipieren. Ein anderer, als er 2002 mit dem dreifachen Crans-Sieger Seve Ballesteros den umgebauten Platz neu einweihen konnte.

Ein grosser Moment: Ballesteros und Barras weihen im September 2002 den vom Spanier umgestalteten Meisterschaftsplatz im Wallis ein, der seither den Namen des Spaniers trägt.

Gaston Barras war ein Mann alter Schule, der Wert auf persönliche Kontakte legte und stets ein Bonmot, eine Anekdote oder einen Witz auf Lager hatte. Einer geht so: «Warum spielen weniger Frauen Golf als Männer? Weil die Frauen nicht gern den Kopf senken.»

Obwohl er bedauerte, nicht besser Fremdsprachen gelernt zu haben, war Barras ein Mann von Welt, auf Du und Du mit Grössen wie Roger Moore, Lino Ventura oder dem spanischen König Juan Carlos. Er war ein stolzer Walliser und auch durchaus standesbewusst. Als Einziger hatte er in Crans seinen eigenen beschrifteten Parkplatz vor dem Zugang zum Golfclub. Anerkennungen wie der Titel als Schweizer «Sportförderer des Jahres 2000» oder «Ehren-Vizepräsident auf Lebzeiten der European Tour» machten ihn stolz.

«Gaston und das Golf, das ist eine Liebesgeschichte.»

Micheline Calmy-Rey, Alt-Bundesrätin und Cousine

Barras, beruflich im Immobiliengeschäft erfolgreich, engagierte sich sehr für seine Region. 20 Jahre lang war er Gemeindepräsident von Chermignon, er war auch eine treibende Kraft hinter der Ski-WM 1987 in Crans-Montana. Seine Cousine ist Alt-Bundesrätin Micheline Calmy-Rey, die das Vorwort in einer kürzlich erschienenen Biografie über ihn verfasst hat. Darin schreibt sie: «Er hat sich mit einem unermüdlichen Willen dafür eingesetzt, das Haut-Plateau von Crans und seinen Golfplatz in der ganzen Welt bekannt zu machen. Gaston und das Golf, das ist eine Liebesgeschichte.»

«Im Leben gibt es zwei Dinge: erstens die Gesundheit, und zweitens die Gesundheit», sagte Barras einmal. Er starb am 7. März nach kurzer Krankheit im Kreis seiner zwei Söhne und deren Familien in Crans-Montana, einige Monate vor seinem 90. Geburtstag.

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