Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Er malte damit er nachts nicht träumt

Am 20. November ist der Zürcher Maler, Zeichner, Radierer und Bühnenbildner Ambrosius Humm verstorben. Auf seinen Theaterstationen St. Gallen, Nürnberg, Zürich, Wien, Hamburg, Berlin schuf er rund 400 Bühnenbilder, die zum Teil grosse internationale Beachtung fanden. Unvergessen sind insbesondere die Arbeiten, die er in den siebziger Jahren für das Theater am Neumarkt in Zusammenarbeit mit Horst Zankl, aber auch am Schauspielhaus Zürich mit verschiedenen Regisseuren verwirklichte. Auch an den Theatern Freiburg, Bern und Vaduz löste seine stets sorgfältige und wohldurchdachte Arbeit grosse Resonanz aus.

Neben der Theaterarbeit verbrachte Ambrosius Humm seine Lebenszeit weitgehend in seinem Atelier, das er in den frühen Siebzigerjahren von Zürch, wo er aufgewachsen war, nach Wädenswil, wo er bis zu seinem Tod lebte. Dort wohnte er in einem grossen Haus mit einem kleinen Atelier, das sich im Laufe der Jahrzehnte mit seinen Bildern füllte. «Ich male, damit ich nachts nicht träumen muss», war die Aussage, mit der er seine künstlerische Arbeit umschrieb. Seine Bildthemen kreisten immer um die menschliche Existenz. Menschliche Figuren in unterschiedlichen Interaktionen oder ganz auf sich selbst bezogen sind in seiner Malerei die Darsteller. Ausserdem kommen hin und wieder auch mythische Gestalten wie der Minotaurus oder das Gilgamesch Epos vor.

Die Themen entwickelten sich meist von Skizzen in selbstgebundenen Zeichnungsbüchern über Aquarelle, grossen Zeichnungen hin zu Tafelbildern auf Leinwand. Ambrosius Humm malte seine Bilder mit selbst angeriebenen Farben auf der Basis von Eitempera. Auf diesem Weg ist auch ein äusserst reichhaltiges grafisches Werk von hoher Qualität entstanden.

Ausgestellt hatte Ambrosius Humm sein Werk unter anderem im Zürcher Kunstsalon Wolfensberg, im Art Dock im ehemaligen Güterbahnhof und zuletzt mehrfach in der inzwischen geschlossenen Galerie Trittligasse, nahe dem Rabenhaus am Hechtplatz, wo er den wichtigsten Teil seiner Jugend verbracht hatte. Er war verheiratet mit der Künstlerin Regula Humm – Rellstab.