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Emir von Dubai der Entführung seiner Töchter schuldig

Scheich Mohammed bin Rashid al-Maktum (Mitte) mit Prinzessin Haja Bint al-Husseni am 17. Juni 2010 am Royal-Ascot-Pferderennen. Bild: Luke MacGregor (Keystone)
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Ein britisches Gericht hat den Emir von Dubai, Scheich Mohammed bin Rashid al-Maktum, für die Entführung zweier seiner Töchter und die Einschüchterung einer seiner Frauen verantwortlich gemacht. Das geht aus Gerichtsurteilen des High Courts in London hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurden.

Der 70-jährige Scheich hatte bis zuletzt versucht, ihre Veröffentlichung zu verhindern, war damit aber vor dem Obersten Gericht gescheitert.

Prinzessin Haja Bint al-Hussein, die sechste Frau des Emirs und Halbschwester des jordanischen Königs Abdullah II., hatte im vergangenen Sommer international für Aufsehen gesorgt, als sie mit ihren acht und zwölf Jahre alten Kindern nach Grossbritannien flüchtete. Vor einem Gericht beantragte die 45-Jährige für ihre beiden Kinder Schutz vor Zwangsehe sowie für sich selbst Schutz vor körperlichen Übergriffen.

Zudem wollte sie die Kinder unter Vormundschaft des Gerichts stellen. Ihr 25 Jahre älterer Ehemann, der Regierungschef der Vereinigten Arabischen Emirate ist, fordert dagegen die Rückkehr der beiden gemeinsamen Kinder nach Dubai.

Vor ihrer Hochzeit mit dem Scheich 2004 führte die Prinzessin die jordanische Reit-Olympiamannschaft an. Sie ist die sechste Frau des Emirs, der Schätzungen zufolge mehr als 20 Kinder haben soll.

Töchter entführen lassen

In seinem Urteil bestätigte Richter Andrew McFarlane auch Vorwürfe von Prinzessin Hayas Anwalt Charles Geekie, wonach der Emir auch für die Entführungen seiner erwachsenen Töchter Scheicha Shamsa und Scheicha Latifa in den Jahren 2000, 2002 und 2018 verantwortlich sei.

Die Ereignisse seit dem Jahr 2000 zeigten zahlreiche Gemeinsamkeiten, «deren Kern die Nutzung des Staats und seines Apparats ist, um in völliger Missachtung der Rechtsgrundsätze zu drohen, einzuschüchtern, zu misshandeln und zu unterdrücken», erklärte McFarlane. Sie zeigten ein jahrzehntelanges Verhaltensmuster des Vaters, der, «wenn er es für nötig hält», seine ihm zur Verfügung stehende «erhebliche Macht» für seine persönliche Ziele einsetze.

In einer Erklärung wies Scheich Mohammed die Vorwürfe entschieden zurück. Er versicherte, er habe das Oberste Gericht angerufen, um die Interessen seiner Kinder zu schützen. Diese genössen nun weniger Schutz vor den Medien als Kinder in anderen Familienstreitigkeiten. Den Prozess bezeichnete er als «einseitig»: Als Regierungschef habe er sich nicht an der Erforschung der Fakten durch das Gericht beteiligen können.

SDA/sep