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Meinung

Eishockey-Legende Joe Thornton
Nach 1900 Spielen spaziert er am Strand und sagt: «Das wars»

SAN JOSE, CA - MARCH 15: Joe Thornton #19 of the Florida Panthers arrives at the arena before the game against the San Jose Sharks at SAP Center on March 15, 2022 in San Jose, California. (Photo by Kavin Mistry/NHLI via Getty Images)
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Grosse Athleten treten oft mit einem grossen Brimborium zurück. Sie überlegen sich lange, wie sie es kommunizieren sollen, werden dann in Arenen gefeiert, über den Videowürfel flimmern die Zusammenschnitte ihrer besten Szenen, ergreifende Reden werden gehalten. Und dann gibt es Joe Thornton. Er war in Kalifornien gerade am Strand spazieren – mit nacktem Oberkörper –, da fiel ihm ein, er könnte noch ein Video aufnehmen, um sich aus der NHL zu verabschieden.

«Hey, weil mich viele Leute immer noch danach fragen, muss ich es euch wohl mitteilen: Ich bin offiziell zurückgetreten von der NHL. Ich dachte, ihr würdet das schon früher kapieren … doch ihr habt immer wieder gefragt. Hier bin ich also, zurückgetreten. Ich habe so viel Liebe für den Eishockeysport und für die unzähligen Menschen, die diesem kleinen Bub geholfen haben, seinen Traum zu verwirklichen. Wenn ihr mich sucht, wisst ihr ja, wo ihr mich findet: auf der Eisbahn. Friede und Liebe.»

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Nach 24 NHL-Saisons und 1901 Spielen verabschiedete sich der 44-Jährige mit dem entspannten Lächeln, das man von ihm kennt. Der Stanley-Cup-Sieg blieb ihm verwehrt, dafür wurde er 2005 Schweizer Meister mit dem HC Davos, lernte in jenem Winter Ski fahren am Jakobshorn (obschon es den Profis verboten war) und verliebte sich in seine Nachbarin, die Aargauerin Tabea Pfendsack.

Sie heirateten 2009 und haben zwei Kinder, Ayla und River, und seit einigen Jahren hat auch er den roten Pass. Er habe ein dickes Buch mit allen Schweizer Seen und Kantonen auswendig gelernt, sagte er stolz. «Nun sind wir eine komplette Schweizer Gang.»

Allüren? Kennt er nicht

Thornton steht für alles, was diesen Sport ausmacht. Es kam ihm nie in den Sinn, Allüren zu haben, weil er lange einer der Weltbesten war und Millionen verdiente. Auf dem Eis war er in seinem Element, daneben hat er stets ein Smile auf dem Gesicht. Als ihn Mysports während einer Taxifahrt interviewte, sang er auf dem Weg hoch auf den Flüelapass zusammen mit Moderator Reto Müller «Baby One More Time» von Britney Spears. Das Video ging viral.

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Als die NHL 2012 festlegte, dass jeder Spieler bei Auswärtstrips in einem Einzelzimmer schlafen darf, teilte er sich mit seinem Teamkollegen Patrick Marleau weiter ein Doppelzimmer. Wieso allein sein, wenn es zu zweit lustiger ist?

Dass er demnächst am Spengler-Cup in Davos sein wird als General Manager von Team Canada, sind wunderbare Neuigkeiten. Vielleicht findet er an diesem Job ja Gefallen und überlegt sich, hier als Sportchef zu arbeiten. Oder als Coach. Seine gute Laune und seine Lockerheit würden dem Schweizer Eishockey guttun.