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Masters-Sieger Dustin Johnson
Einst als Kokser überführt, weint er jetzt Freudentränen

Schon 103 Wochen war er die Nummer 1 der Welt – mit dem Sieg am Masters in Augusta gelang Dustin Johnson nun endlich auch der Coup an einem Major.
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Er habe etwas von einem Cowboy, schrieb ein Reporter, wie er da unbewegt und stoisch ein Hindernis nach dem anderen aus dem Weg räumte. Dustin Johnson – auch als DJ bekannt – hatte die grosse Spitzengruppe am Masters am Samstag mit einer Traumrunde gesprengt. Am Sonntag startete er mit vier Schlägen Vorsprung und hatte nur eine kleine Schwäche, als er hintereinander zwei Schläge verlor und die Verfolger kurz Hoffnung schöpfen konnten. Aber wirklich nur kurz.

Praktisch emotionslos spulte Johnson die vier Runden in Augusta National ab, als handle es sich um eine Trainingswoche und nicht das wichtigste Turnier der Welt. Runden von 65, 70, 65 und 68 führten zum Rekordskore von 268 oder 20 unter Par und einem Vorsprung von 5 und mehr Schlägen auf die Verfolger. Gleich 19 Schläge mehr hatte Vorjahressieger Tiger Woods benötigt, von dem Johnson traditionell die grüne Siegerjacke erhielt.

Woods spielt dreimal ins Wasser

Während Johnson seinen zweiten und wichtigsten Majortitel nach dem US Open 2016 mit beeindruckender Fehlerfreiheit errang, erlebte Woods selber den Albtraum jedes Golfers. Ausgerechnet am 12. Loch, dem kürzesten, aber tückischsten des Platzes, kam es am Sonntag zum Desaster: Drei seiner Schläge landeten im Wasser des Rae’s Creek, drei Strafschläge waren die Folge. Als sein Ball endlich ins Loch plumpste, stand an diesem Par-3-Loch eine 10 auf seiner Scorekarte.

7 verlorene Schläge an einem Loch – selbst für Anfänger ein Debakel. Doch der fünffache Masters-Sieger spielte unbeeindruckt weiter und beendete fünf seiner sechs letzten Spielbahnen mit einem Birdie. «Ich habe am 12. Loch den Wind falsch einberechnet», kommentierte er lakonisch. Trotzdem beendete er das Turnier nur auf Rang 38 – und damit auch hinter Bernhard Langer, der als 63-Jähriger als ältester Spieler am Masters den Cut überstanden hatte.

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«Nun habe ich bewiesen, dass ich es schaffen kann, am Sonntag eine Führung zu verteidigen, und das bei schwierigen Bedingungen.»

Dustin Johnson

Dustin Johnson war schon 103 Wochen die Nummer 1, an den Majorturnieren hatte er sich aber oft schwergetan. Viermal war er vor der Schlussrunde alleiniger oder geteilter Leader gewesen, jedes Mal hatte ein anderer die Trophäe empfangen. «Nun habe ich bewiesen, dass ich es schaffen kann, am Sonntag eine Führung zu verteidigen, und das bei schwierigen Bedingungen», sagte Johnson. «Ich hatte Zweifel, ob mir das noch gelingen würde.»

Kokain, Marihuana und eine Auszeit

Der 1984 geborene Johnson, der mit seinem Bruder als Caddy unterwegs war, ist nicht nur wegen seiner Körpergrösse von 1,93 m und seines dichten Barts eine auffällige Figur. Schlagzeilen machte der Longhitter schon 2014, als er seine Karriere wegen «persönlicher Herausforderungen» unterbrechen musste – worauf das «Golf Magazin» behauptete, es handle sich tatsächlich um eine sechsmonatige Sperre, nachdem er positiv auf Kokain getestet worden sei. 2009 sei er schon auf Marihuana und 2012 schon einmal auf Kokain positiv getestet worden.

In die People-Spalten schaffte es Johnson zudem durch seine Beziehung mit Paulina Gretzky, einer Tochter der Eishockey-Legende Wayne Gretzky. Die beiden sind seit sieben Jahren ein Paar, inzwischen verheiratet und haben einen fünf- und einen dreijährigen Sohn.

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Johnson musste auf seinen 72 Spielbahnen nur vier Bogeys hinnehmen und schafft mit 20 unter Par einen neuen Turnierrekord, den vor ihm Woods mit 18 unter Par gehalten hatte. Mit 20 unter Par egalisierte er auch das Rekordskore der Major-Geschichte; einzig Henrik Stenson (British Open 2016) und Jason Day (PGA Championship 2015) hatten vor ihm diese Marke erreicht.

Johnson ist zurzeit der klar beste Spieler, Nummer 1 der Weltrangliste und Fed-Ex-Champion. Schon an der PGA-Championship hatte er lange um den Sieg gespielt (er wurde hinter dem jungen Kalifornier Collin Morikawa Zweiter), das US Open hatte er auf Rang 6 beendet. Sein Masters-Titel machte ihn zum dritten Spieler nach Jack Nicklaus und Tiger Woods, die 13 Jahre in Folge stets mindestens ein PGA-Turnier gewinnen konnten.

DeChambeau weit zurück

Den zweiten Rang teilten sich der 22-jährige Südkoreaner Sungjae Im und der fünf Jahre ältere Australier Cameron Smith, bester Europäer war Rory McIlroy auf Rang 5. Einer der Geschlagenen war neben Woods auch US-Open-Sieger und Weitenjäger Bryson DeChambeau, der sich ebenfalls hinter Bernhard Langer auf Rang 34 einreihen musste.