Nachruf auf Hermann Zangger Ein Menschenfreund voller Verantwortungsbewusstsein
Zumikons Alt-Gemeindepräsident Hermann Zangger ist im Alter von 78 gestorben. Alt-Gemeindeschreiber Paul Imhof blickt auf das Leben des Ur-Zumikers zurück.

Der allzu früh verstorbene Zumiker Alt-Gemeindepräsident Hermann Zangger hat einen grossen Teil seines Lebens seiner Gemeinde gewidmet. Es lohnt sich, einen Augenblick zurückzuschauen. Weshalb arbeitete man so gerne mit Hermann Zangger? Warum fühlten sich die Begegnungen mit ihm so gut an? Die Antwort: Er war eine besondere Persönlichkeit.
In seinem offenen, herzlichen Antlitz mit den interessierten, ehrlichen Augen strahlte jeweils die Freude über das Wiedersehen. Was ihn besonders auszeichnete, war seine Begeisterungsfähigkeit. Er konnte sich so herzlich mitfreuen, wenn es anderen Menschen gut ging. Gerne erzählte er auch von seiner Familie, die er über alles liebte, seinen Winterferien und vor allem von seinen legendären Motorradfahrten.
Sich selbst stellte Hermann Zangger nie in den Vordergrund. Das Gegenüber war ihm wichtig, Zumikon lag ihm am Herzen. Nicht nur das Erscheinungsbild seines Dorfs, sondern vor allem auch die Menschen darin. In Bescheidenheit, aber mit grossem Verantwortungsbewusstsein übte er seine Aufgabe während zwölf Jahren als Gemeinderat und Tiefbauvorstand und anschliessend während acht Jahren als Gemeindepräsident aus.
Hermann Zangger widmete sich allen Aufgaben mit grossem Respekt. Sorgfältig bereitete er sich auf die Sitzungen, Verhandlungen und insbesondere Gemeindeversammlungen vor. Voller Freude und Einfühlungsvermögen besuchte er unzählige Jubilarinnen und Jubilare. Es war ihm wichtig, zu wissen, wie es seinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ging.
Etwas, was er nicht mochte, war Streit. Hermann Zangger erkannte, dass es nur mit gutem Teamgeist und Kompromissbereitschaft möglich war, richtige und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Seine Hochachtung vor jedem Menschen, anderen Standpunkten und Meinungen ermöglichten es ihm, tragbare Lösungen zu finden. So setzte er sich auf dem Höhepunkt des Zumiker Schulstreits für einen konstruktiven Weg ein und trug massgeblich zur Beruhigung der Situation bei.
Hermann Zangger führte durch Motivation. Für ihn war nichts selbstverständlich. Gerne hat er die Gelegenheiten ergriffen, um Würdigungen vorzunehmen und seiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen. Auch Dienstjubiläen nahmen bei ihm einen grossen Stellenwert ein.
Zumikon hat nicht nur einen ehemaligen Gemeindepräsidenten, sondern einen Menschenfreund verloren. Das schönste Denkmal eines Menschen steht nicht an einer Strasse, sondern befindet sich im Herzen der Mitmenschen. Diesen Platz nimmt Hermann Zangger mit seinem liebenswerten Wesen in den Herzen aller ein, die ihn näher kennen durften.
(Verfasst von Paul Imhof, Alt-Gemeindeschreiber Zumikons)
red
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