Halbfinals an den Swiss IndoorsEin Kanadier und ein Däne beenden die spanischen Träume
Carlos Alcaraz und Roberto Bautista-Agut finden in Félix Auger-Aliassime und Holger Rune ihre Meister. Die beiden Sieger setzen damit erstaunliche Serien fort.
Der Kanadier Félix Auger-Aliassime liess sich im Halbfinal auch vom Weltranglistenersten Carlos Alcaraz nicht stoppen. Der 22-Jährige aus Montreal (ATP 9) gewann auch das dritte Duell gegen den US-Open-Sieger; mit 6:3, 6:2 errang er seinen zwölften Sieg in Folge und erreichte seinen dritten Final innerhalb von drei Wochen, nach Florenz und Antwerpen. «Ich schlug hervorragend auf und spielte grossartiges Tennis», sagte der erste kanadische Basel-Finalist der Geschichte. «Es war eine fantastische Woche, und nun hoffe ich, dass ich den Weg zu Ende gehen kann.»
Im Endspiel trifft er auf einen Ungesetzten, der ebenfalls als Erster seines Landes um den Basler Goldpokal kämpft: den 19-jährigen Dänen Holger Rune (ATP 25), der den Höhenflug von Stan Wawrinkas Bezwinger Roberto Bautista Agut in zwei Tiebreaks stoppte.
«Es zahlt sich jetzt aus, dass ich in Montreal die Hälfte des Jahres in der Halle spielen musste.»
Auger-Aliassime hatte vor diesem Jahr alle acht Endspiele verloren, nun strebt er bereits seinen vierten Pokal der Saison an. Anfang Jahr hatte er in Rotterdam die Premiere geschafft, und wohl zu Recht gilt er mit einer Matchbilanz von 23:4 als momentan stärkster Indoorspieler. «Es zahlt sich jetzt aus, dass ich in Montreal die Hälfte des Jahres in der Halle spielen musste», sagte er zum Basler Publikum. Der hochgewachsene Kanadier musste in der St.-Jakobs-Halle bisher erst einen Breakball abwehren, im letzten Game des Halbfinals. Trotzdem war er gegen Marc-Andrea Hüsler mit einem Satzverlust ins Turnier gestartet (6:7, 6:4, 6:4).
«Der Sieg über Carlos zeigt mir, dass ich das Niveau habe, alle zu schlagen», sagte Auger-Aliassime, ein sehr entspannt und ausgeglichen wirkender Spieler und Mensch. «Ich schlage zwar gut auf, aber auch mein Return funktioniert bestens. An einem Hallenturnier die Nummer 1 dreimal zu breaken, ist keine einfache Aufgabe.»
Höhenflug mit dem Ex-Coach von Serena Williams
Ebenfalls eine Siegesserie (9) am Laufen hat der 19-jährige Holger Rune. Der Däne hatte in Sofia den Final gegen Hüsler verloren, danach das Endspiel in Stockholm gewonnen, und nun steht er in Basel in seinem ersten ATP-500-Endspiel. Vor den Augen seines neuen Coaches Patrick Mouratoglou, der lange Serena Williams betreut hatte, kämpfte er den starken Spanier Bautista-Agut 7:6, 7:6 nieder.
Das erste Tiebreak gewann Rune 7:1, im zweiten Satz kam er aber arg in Bedrängnis. Er wehrte erst sieben Breakbälle ab, und dann holte er in der Kurzentscheidung ein 2:6 auf. «Es war brutal, ein wirklich harter Match», sagte der dänische Tennis-Pionier, der 46 Winner schlug. «Ich versuchte, so aggressiv zu spielen wie möglich.» Nach Basel wird er erstmals in den Top 20 stehen.
Auger-Aliassime und Rune befinden sich nicht nur beide in ihrer längsten Siegesserie, sie haben noch eine andere, speziellere Gemeinsamkeit: Beide fühlen sich geehrt, in der Heimat des Basler Rekordsiegers Roger Federer anzutreten, den sie als früheres Idol bezeichnen. «Es ist ein Privileg, an jenem Ort spielen zu können, wo er so lange so viel Erfolg hatte und zehn Titel holte», sagt Rune. Er betont, dass neben Mouratoglou auch sein bisheriger Coach, Lars Christensen, noch immer zu seinem Team gehört. Und auch die Mama ist in Basel dabei – nicht aber der Vater, der in Dänemark im Schifffahrtsbusiness aktiv ist.
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