295 Schweizer Acts am Ghost Festival Das erste Festival, das nicht stattfinden will
Für Ende Februar ist ein fiktives Musikfestival mit hunderten einheimischen Bands angekündigt. Aber zu hören gibt es nichts. Dahinter steckt eine gross angelegte Solidaritätsaktion für die Schweizer Popbranche.
Steffe La Cheffe! Züri West! Big Zis! Stefan Eicher! Black Sea Dahu! James Gruntz! Patent Ochsner! Ein illustreres Festival als das gestern angekündigte Ghost Festival gab es zweifellos noch nie in der Schweiz. Alle sind dabei, die Stars und die Geheimtipps, die Älteren und die Jungen. 295 Musikerinnen, Musiker und Bands beteiligen sich an dem Programm – das allerdings nur gespenstische Stille verbreiten wird.
Das Ghost Festival wird von einem eigens gegründeten Ghost Club veranstaltet. Musiker, Bookerinnen, Veranstalter und Hörerinnen haben sich in diesem Club zusammengeschlossen, auch namhafte Sponsoren hat man gefunden. Und eine eigenwillige Grafik: Kurz vor Weihnachten tauchten auf Plakaten und in den sozialen Medien rätselhafte weisse Balken auf schwarzem Grund auf, die sich nun heute als Signet für das Ghost Festival herausstellten.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Nun beginnt der Vorverkauf für die Konzerte, die am 28. und 29. Februar nicht stattfinden werden – denn das Ghost Festival ist fiktiv. Ein Tagesticket kostet 20 Franken, ein Zweitagespass ist für 50 Franken zu haben, mit 100 Franken erhält man eine VIP-Karte; auch T-Shirts sind erhältlich.
Die Einnahmen werden vollumfänglich den Musikerinnen und Musikern zugutekommen – es ist eine Solidaritätsaktion: «Mit dem Kauf eines Tickets solidarisiert sich der Käufer, die Käuferin mit all denen, die gesetzlich keinen Anspruch auf Kurzarbeit haben», heisst es in einer Mitteilung. Das gesammelte Geld soll ermöglichen, dass man in der Schweiz «in Zukunft wieder eine reiche kulturelle Vielfalt geniessen» könne.
Gleichzeitig soll das Geisterfestival darauf aufmerksam machen, wie still es geworden ist, seit die Kulturveranstaltungen wegen der Pandemie nicht mehr stattfinden können – und wie vieles deswegen fehlt.
suk
Fehler gefunden?Jetzt melden.