AboLehrer über verhaltensauffällige Kinder«Ein Drittel kann kurz vor dem Schulabschluss nicht richtig lesen und schreiben»
Frech, respektlos, lernresistent: Ein Lehrer erzählt von seinem Alltag mit Problemschülerinnen und Problemschülern – und warum er von den Eltern keine Unterstützung bekommt.
Es war ein grosses Versprechen, das die Bildungspolitik vor bald zwanzig Jahren unter dem Stichwort «Inklusion» abgab: Alle Kinder, egal, wie verschieden sie sind, sollen einen Platz im normalen Unterricht haben – unabhängig von Lernschwierigkeiten, schulischer Begabung, psychischen Problemen oder Verhaltensstörungen. Auslöser war das Behindertengleichstellungsgesetz, das damals in der Schweiz in Kraft trat. Was gut gemeint ist, bringt das Schulsystem an seine Grenzen. Es gibt Klassen, in denen eine Handvoll Störenfriede im Schulzimmer sitzen, die für ständige Unruhe sorgen. Lernen ist so fast nicht mehr möglich. Hier schildert ein Oberstufenlehrer den Kampf im Klassenzimmer: