Das US Open lockt die Stars Ein Disneyland für die Tenniscracks
Die New Yorker Tennisanlage wird für das US Open ohne Zuschauer zum Vergnügungspark umgebaut. Mit Kinos, Fussball- und Basketballplatz. Und die Stars dürfen nun auch in Häusern wohnen.
Die Charmeoffensive des US Open, um möglichst viele Topspieler anzulocken für das diesjährige Turnier vor leeren Rängen, hat begonnen. Es habe, so sagte die neue Turnierdirektorin Stacey Allaster, auch Vorteile, dass diesmal keine Zuschauer zugelassen seien. So könne man die «Weltklasse-Anlagen» anders nutzen. Die Suiten in den grossen Stadien, die Restaurants oder die Cafés stehen ganz den Spielern zur Verfügung. Auf dem Hauptplatz (South Plaza) wird ein Vergnügungscenter gebaut, wo die Cracks Fussball, Basketball oder Golf spielen können. Auch Kinos werden errichtet und Anlagen, um zu gamen. Disneyland in Flushing Meadows.
Von der heftig kritisierten Regelung, dass die Spieler nur eine Begleitperson mitnehmen dürfen, ist man wieder abgerückt. Nun sind drei erlaubt, also beispielsweise ein Coach, ein Physio und der Partner. Und wer das nötige Kleingeld hat, darf sich auch ein Privathaus mieten für das Turnier (31. August bis 12. September). Alle anderen Spieler müssen in den zwei offiziellen Hotels hausen, wovon eines das spektakuläre TWA-Hotel beim Flughafen JFK ist. Es ist 2019 in einem früheren Terminal eröffnet werden, den der finnische Architekt Eero Saarinen in den Sechzigerjahren entworfen hatte. Das Hotel sei, so Allaster, «geradezu geschaffen für Social Distancing».
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Zudem konnte das US Open gleich noch Serena Williams zuschalten, die ihre Teilnahme zusagte und offenbar zu Hause einen Court mit der Unterlage gebaut hat, auf der neu in New York gespielt wird. Was das Unangenehme betrifft: Die Spieler sollen mindestens einmal pro Woche auf Covid-19 getestet werden. Wer im Verlaufe des Turniers positiv getestet wird, scheidet aus.
Die Privathäuser für die Stars bergen das Risiko, dass diese aus der «Blase» ausbrechen könnten. Das war wohl ein Zugeständnis, das man ihnen machen musste. Etwas Selbstverantwortung sei auch gefragt, meinte der Tunierarzt. Wobei: Dass es mit dieser nicht so weit her ist, sah man kürzlich bei der Adria-Tour von Novak Djokovic in Belgrad. Die Zuschauertribünen waren voll, Social Distancing gab es keines, am Schluss feierten die Cracks noch eine ausgelassene Party in einer Disco.
Pressekonferenzen via Zoom
Um in Flushing Meadows die Anzahl der Personen auf der Anlage zu minimieren, werden nur auf den zwei grössten Courts Linienrichter eingesetzt. Sonst diktiert das Hawkeye, der elektronische Linienrichter. Medien sind keine zugelassen, ausser natürlich der TV-Partner ESPN. Und möglicherweise ausgewählte US-Zeitungen wie die New York Times. Angedacht sind internationale Pressekonferenzen via Zoom. Schliesslich möchte man ja schon, dass über das Tennisevent berichtet wird. Dieses steigt in zweieinhalb Monaten. Es klingt aber irgendwie alles etwas nach Science Fiction.
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