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Dorfleben Zollikon
Schüblig-Schmaus vor der Fastenzeit

Drei verschiedene Würste auf einem weissen Teller, begleitet von Kartoffelsalat.
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Im «Rössli Zollikon» wurde vor der Fastenzeit auf Initiative eines Mitglieds der Interessensgemeinschaft Fleischkäse (IGF) die Schüblig-Wurst ins Zentrum gerückt. Nachdem die IGF letzten Herbst den Prix d’or Fleischkäse vergeben hatte, den die Metzgerei Kraus aus Rüschlikon und Thalwil erhielt, wollten nun einige Mitglieder erneut zeigen, wie bedeutend einfache Produkte sein können. Am Schüblig-Ziischtig galt es, die Brühwurstsorte «Schüblig» auf ein hohes, kulinarisches Niveau zu bringen.

Die Geschichte des Schübligs reicht mehrere Jahrhunderte zurück. Ursprünglich diente die würzige Rohwurst als haltbare Verpflegung für unterwegs. Später wurde der Schüblig zur festen Grösse an Chilbis und Zunftanlässen.

Lästiges Fastengebot

Bekannt ist auch der «Schüblig-Ziischtig», der Fasnachtsdienstag, zum Ende der Fasnacht. Um für die Fastenzeit gerüstet zu sein, tat sich die Bevölkerung am letztmöglichen Tag – dem Dienstag vor Aschermittwoch – an Würsten gütlich. Nach der Reformation waren die katholischen Vorgaben Geschichte, doch die Zürcher Oberländer hielten am Schüblig-Dienstag fest. Ein Brauch, der auch den Anlass im «Rössli» in Zollikon prägte.

Für die Zubereitung der Schüblig-Würste im Rössli war «Rössli»-Koch Felipe Almeida mit seinem Team verantwortlich. Die Minnig-Metzger aus Bubikon brachten ihm vier der 16 Sorten mit: mit Käse, mit Chili, mit Speck und eine mit Kalbfleisch.

Fabian Minnig, der die Metzgerei dereinst in dritter Generation übernehmen könnte, erklärte den Anwesenden, warum der Schüblig für die Region mehr ist als nur eine Wurst: Sein Grossvater produzierte 1990 noch 700 Stück, letztes Jahr waren es 26’500. Dieses Jahr brechen sie den eigenen Rekord: 35’000 Stück seien für den diesjährigen Schüblig-Ziischtig verkauft worden. «Wir haben einen Brauch gerettet», sagte der 26-jährige Minnig.

Interessengemeinschaft Fleischkäse