Formel-1-Entscheid am Grünen TischDieses juristische Hickhack ist unwürdig
Bis spät in die Nacht wird darüber diskutiert, ob Max Verstappen nun Weltmeister ist oder nicht. Das hat diese Saison und dieser Final nicht verdient.
Sie sind schon einmal mit ihren Star-Anwälten angereist nach Abu Dhabi, Red Bull und Mercedes, die Teams, die sich bis zum letzten Rennen um den WM-Titel balgen. Man kann ja nie wissen. Wobei: Eigentlich wissen sie es ja eben genau.
Und tatsächlich haben die Vertreter der Juristerei dann auch ordentlich Arbeit nach diesem letzten, dramatischen Grand Prix der Saison. Max Verstappen hat den letzten Tropfen seiner Champagnerflasche schon verspritzt, da droht ihm plötzlich Ungemach. Mercedes hat nach diesem aufwühlenden Final, bei dem der Niederländer seinen Widersacher Lewis Hamilton in der allerletzten Runde überholt und sich erstmals zum Weltmeister gemacht hat, Dinge gefunden, die reglementswidrig sein könnten.
Es mag sein, dass beim entscheidenden Einsatz des Safety Car nicht alles sauber lief. Doch dass dann bis in die tiefe Nacht darüber befunden werden muss, wer sich denn nun Weltmeister 2021 nennen darf, ist nur eines: unwürdig. Und dass Mercedes dann noch Rekurs gegen die Entscheidungen einlegt, passt ins traurige Bild. Mit einem Schlag ist vieles zunichte gemacht, was sich die Formel 1 in dieser Saison aufgebaut hat mit dem fantastischen Duell zwischen jungem Herausforderer und gestandenem Rekordfahrer – das ein Schlussbouquet erhielt, wie es sich nicht einmal ein Krimi-Autor hätte ausdenken können.
Wenn Christian Horner sagt: «Wenn Mercedes Protest einlegt, wird ganz einfach der Wille der Fans ignoriert.» Dann hat er sicher recht. Nur ist Horner Teamchef von Red Bull. Und hätte sein Rennstall im umgekehrten Fall genau gleich reagiert.
Nun steht einmal mehr Michael Masi im Fokus. Als Renndirektor des Weltautomobilverbandes FIA ist er quasi der Schiedsrichter während der Grands Prix. Er fällt Entscheidungen – sie können richtig sein oder falsch. Vielleicht muss darüber diskutiert werden, ob sie künftig einfach stehen bleiben müssen.
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