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Diesen US-Nationalpark kennen Sie noch nicht

Augenschmaus und Adrenalin: Eine Frau steht auf einer Klippe des sogenannten Beehive Mountain (Bienenstockberg). Unten sieht man den Teich, der den Namen The Bowl (Die Schüssel) trägt. Foto: Picture Lake (Getty Images)
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Wer an amerikanische Naturlandschaften denkt, dem kommen unweigerlich Bilder von tiefen Canyons oder spektakulären Felsformationen aus dem Westen der USA in den Sinn. Dass es aber auch im Osten des Landes einen wildromantischen Nationalpark gibt, ist gerade bei Besuchern aus Übersee weniger bekannt.

Der Acadia-Nationalpark ist etwas grösser als der Kanton Appenzell Innerrhoden und dürfte mit ein Grund sein, dass der Ostküsten-Bundesstaat Maine von der Traveller-Bibel «Lonely Planet» als eine der Regionen auserkoren wurde, die man 2020 unbedingt besuchen sollte. Mit seinem Mix aus schroffer Meeresküste, farbigen Wäldern und Granitgipfeln weiss der Park genauso zu begeistern wie seine Cousins im Wilden Westen.

Mit dem Hund auf Erkundungstour an der Meeresküste des Acadia-Nationalparks. Foto: Unsplash

Der Tag beginnt im Acadia-Nationalpark dort, wo die ersten Sonnenstrahlen auf das amerikanische Festland treffen; auf dem Gipfel des Mount Cadillac – mit 466 Meter über Meer dem höchsten Punkt weit und breit. Den Sonnenaufgang auf dem Mount Cadillac zu erleben, gehört quasi zum Pflichtprogramm eines jeden Acadia-Besuchs.

Entsprechend gut besetzt sind die Parkplätze frühmorgens. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben – oder in diesem Fall: die Parkaufseher. Schonungslos schicken sie Wildparkierer noch vor der Morgendämmerung auf den Rückweg. Wer kein Risiko eingehen will, kann den Berg auch zu Fuss erklimmen. Alleine ist man bei diesem besinnlichen Erlebnis aber so oder so nicht.

Sonnenaufgang, gesehen vom Mount Cadillac. Foto: Unsplash

Granitfelsen, einst von Gletschern abgeschliffen, bilden die Sitzunterlage für das sich anbahnende Farbenspektakel. Angekündigt von einem orange-pinken Streifen am Horizont, geben die ersten Sonnenstrahlen den Blick auf das funkelnden Meer, kleine Inselketten und dann und wann auch die Silhouette eines mächtigen Kreuzfahrtschiffes frei. Begleitet vom «Wow»-Gemurmel anderer Besucher und dem Geräusch klickender Kameras schaut man der Küste Maines beim Erwachen zu.

Die frühe Tagwacht lohnt sich. Foto: Anita Suter

43 Kilometer schroffe Schönheit

Die frühe Tagwacht lohnt sich in doppelter Hinsicht; schon frühmorgens geht es so auf Erkundungstour durch den vielseitigen Park. Dieser ist anhand der 43 Kilometer langen Park Loop Road so erschlossen, dass er in typisch amerikanischer Manier mit dem Auto erkundet werden kann.

Ausgangspunkt ist dabei das Hulls Cove Visitor Center. Wer will, lässt hier sein eigenes Fahrzeug zurück und steigt stattdessen in eines der Parkshuttles. Das Meer fast immer im Blickfeld, verbindet die grösstenteils als Einbahnstrasse ausgelegte Route Seen und Berge, Wälder und die mehrheitlich felsigen Küstenabschnitte. Eine Ausnahme bildet der «Sand Beach», im Osten der Halbinsel gelegen. Der einzige Sandstrand im Park zieht den Besucher sofort in seinen Bann. Umrahmt von schroffen Felsen und grünen Tannen, lädt er zum Verweilen ein. Der Sprung ins Wasser ist jedoch nichts für zarte Gemüter; die Temperatur erwärmt sich auch in den Sommermonaten auf kaum mehr als 13 Grad.

Der einzige Sandstrand im Park zieht den Besucher sofort in seinen Bann. Foto: Pixabay

Nur wenige Kilometer entfernt wartet mit dem Thunder Hole ein nächstes Park-Highlight. Hier demonstriert der Atlantik besonders eindrucksvoll seine Macht. Explosionsartig und unter lautem Getöse schiesst das Wasser aus einem Felsspalt bis zu zehn Meter in die Höhe. Bezeichnend für die Kraft, mit der der Atlantik hier an die Küste prallt, sind auch die vorhandenen Abschrankungen. 2009 wurden auf diesem Küstenabschnitt drei Menschen von einer besonders heftigen Welle erfasst und weggespült. Zwei konnten gerettet werden.

Mit der gewaltigen Kraft des Meeres ist nicht zu spassen. Foto: Unsplash

Mit dem Indian Summer auf Tuchfühlung

Wer dem Asphalt und den üppig besuchten Sehenswürdigkeiten den Rücken kehren möchte, kann dies auf einem Netzwerk von mehr als 200 Kilometer Wanderwegen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade tun. Speziell zur Herbstzeit lohnt sich das Abtauchen in die farbigen Wälder ungemein. Wer die Plateaus erklimmt, wird mit wunderbaren Aussichten über bewaldete Hügel, Seen und den Atlantik belohnt. Im Juli und August säumen reife Heidelbeeren die Wege – und warten nur darauf, verzehrt zu werden.

Farben, Beeren und Ruhe – das bietet der Park auch. Foto: Pixabay

So divers die Landschaft, so vielfältig das Freizeitangebot; Acadia lässt sich auch auf dem Fahrrad- oder Pferdesattel erkunden. Vogelbeobachter kommen hier genauso auf ihre Kosten wie Fischer oder Kletterer. Und wer möchte, paddelt auf dem Kajak in den Sonnenuntergang – bevor es daran geht, im nahe gelegenen Touristenort Bar Harbor den Tag ausklingen zu lassen.

Romantiker und Sportler kommen gleichermassen zum Zug: Sonnenuntergang-Kajaks. Foto: Anita Suter

Schlafen und Schlemmen in Bar Harbor

Der pittoreske Küstenort Bar Harbor bildet die perfekte Basis für einen Acadia-Besuch. Wer nicht auf einem der beiden Campingplätze im Park das Zelt aufschlagen mag, findet hier Unterkünfte vom Budget-Motel bis zum schicken Inn – und jede Menge Auswahl an Restaurants. Im Zentrum steht dabei all das, was gleich vor Ort aus dem Meer gezogen wird; von der Auster über die Krabbe bis zum für Maine ikonischen Hummer findet der Meeresfrüchteliebhaber alles, was das Herz begehrt.

Die Kulinarik kommt nicht zu kurz: Verschlemmen eines Lobsters ist Programm. Foto: Pixabay

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Ein Beitrag von Travelcontent.