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Leica Q2 Monochrom im Test
Diese Luxus-Kamera kann nur Schwarzweiss

Wer braucht schon Farben? Die Q2 Monochrom auf jeden Fall nicht.
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Immer wenn ich in den letzten Jahren Leica-Kameras getestet habe, war ich beeindruckt von den so schönen wie stimmigen Farben. Während ich bei anderen Herstellern nachträglich noch einiges optimieren muss, bin ich bei Leica-Kameras kaum versucht, ein Bearbeitungsprogramm zu öffnen.

Nachzulesen sind die Lobeshymnen auf die Leica-Farben hier, hier und hier. Umso gespannter war ich, als Leica die Q2 Monochrom ankündigte. Eine neue Variante meiner aktuellen Lieblings-Leica. Wie es der Name schon verrät, ist es eine Q2. Das bedeutet, es handelt sich um eine Kompaktkamera mit Autofokus, vielen Megapixeln und einem Objektiv, das viel Licht einfängt, aber nicht zoomen kann. Der Test der Original-Q2 findet sich hier.

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… von hinten.
Sehr schlicht und ganz ohne rotes Leica-Logo: Die Q2 Monochrom von vorne, …
… von oben, …

Kurz zusammengefasst: Von allen Leica-Kameras ist die Q2 am einfachsten und elegantesten zu bedienen und man braucht nicht jahrelange Erfahrung, um sensationelle Fotos zu schiessen.

Und die Kamera gibt es nun in einer Sonderedition ganz ohne Farbe. Einerseits äusserlich: Unsere Testkamera hat nicht mal den markanten roten Leica-Punkt. Sie ist rabenschwarz. Aber viel entscheidender ist eine Änderung beim Fotosensor.

Ohne in die technischen Details zu gehen: Fotosensoren müssen für jeden Bildpunkt nebst dem Bild selbst auch die Farbe festhalten. Dazu kommen über dem Sensor Farbfilter zum Einsatz. Das ist aufwendiger und komplexer, als man denkt. Falls das nun aber dennoch Ihre Neugier geweckt hat, finden Sie hier einen guten Einstieg ins Thema.

Ohne Filter

Bei der Q2 Monochrom verzichtet Leica auf einen solchen Farbfilter. Dadurch kann sich die Kamera ganz auf das Bild konzentrieren und muss sich nicht auch noch mit Farben beschäftigen. In der Theorie führt das zu noch schärferen und (besonders bei wenig Licht) besseren Fotos.

Theoretisch. Tatsächlich war die Bildqualität der Q2 mit Farbfilter schon so gut, dass ich dort keinen Grund zur Reklamation gehabt hätte. Zumal man Farbfotos auch leicht nachträglich in Schwarzweissfotos verwandeln kann. Umgekehrt geht das freilich nicht. Oder nur mit Mathematik und viel Rechenleistung, wie der Kollege Schüssler hier beschreibt. 

Aber solche Vergleiche und Kraftmeiereien verleiden einem sowieso, wenn man die Kamera ausprobiert. Im Alltag macht es grossen Spass, mit der Q2 Monochrom zu fotografieren. Wegen des Schwarzweiss-Zwangs muss man seine Fotos ganz anders denken und sich noch mehr aufs Wesentliche beschränken.

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Selbst banale Objekte und Situationen sehen mit der Q2 Monochrom toll aus.
Mehr noch als bei der Farbfotografie ist man bei der Schwarzweissfotografie gut beraten, aufs Licht statt auf Farben zu achten. 
Selbst bei absurden ISO 100‘000 gibt es immer noch sehr brauchbare Fotos. Vorausgesetzt, man zoomt nicht zu weit rein. 

So gesehen erinnert die Q2 lustigerweise an die ersten Huawei-Handys mit Leica-Kameras (Das Huawei P9 im Test). Auch die hatten Schwarzweisskameras. Anders als bei der Q2 mit dem riesigen Vollformat-Sensor profitierte damals der winzige Handysensor merklich von der Beschränkung auf Schwarzweiss. Ein paar meiner besten Handyfotos aller Zeiten habe ich mit solchen Huawei-Handys geschossen. Leider mussten die Schwarzweisssensoren schon bald massentauglicheren Farbsensoren weichen.

Aber zurück zur «richtigen» Leica: Die spielt im Alltag die gewohnten Stärken der Q2 aus. Der Akku ist ausdauernd, die Bedienung so minimalistisch wie durchdacht und der Autofokus ist schnell genug. Wenn auch nicht ganz so schnell wie bei den neusten Hightech-Kameras von Sony.

Auch gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass die Kamera keine Anschlüsse hat. Möchte man Fotos überspielen, muss man die SD-Karte entfernen oder WLAN nutzen. Auch den Akku kann man nicht in der Kamera laden. Auch der muss auf ein für Leica-Premium-Verhältnisse sehr billig wirkendes Plastik-Ladedock.

Fazit: Die Q2 Monochrom ist mit einem Preis von über 6000 Franken etwas für absolute Foto-Puristen und -Geniesser. Zum Vergleich: Die Q2 mit Farbe kostet rund 1000 Franken weniger. Aber wer das nötige Budget hat und die 28-mm-Brennweite schätzt, wird an der Q2 Monochrom viel Freude haben. Man muss sich aber ganz sicher sein, dass man auf die schönen Leica-Farben verzichten möchte. Schliesslich zahlt man für den Verzicht extra.

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