Zum Tod von Prinz PhilipDie Stütze der Queen – Philips Leben in Bildern
Der Duke of Edinburgh war über Jahrzehnte hinweg «der Mann an der Seite der Königin». Sein Leben im Überblick.
Philip wurde am 10. Juni 1921 als Prinz von Griechenland und Dänemark auf Korfu geboren. Er stammte aus einer Königsfamilie Griechenlands und war Spross des Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg.
Seine Kindheit und Jugend waren unglücklich. Die Familie musste von Griechenland ins Exil nach Frankreich fliehen. Der Vater kümmerte sich kaum um ihn, die Mutter wurde psychisch krank. Als Ziehvater diente sein Onkel mütterlicherseits, Lord Louis Mountbatten, dessen Nachnamen er später annahm.
Im Jahr 1939 traf er auf Betreiben von Louis Mountbatten als Kadett erstmals die damals 13-jährige Elizabeth. Sie begannen, Briefe auszutauschen. Es soll Liebe auf den ersten Blick gewesen sein.
Im Zweiten Weltkrieg diente Philip bei der britischen Marine.
Prinzessin Elizabeth und Leutnant Philip Mountbatten von der Royal Navy gaben sich am 20. November 1947 in der Westminster Abbey in London vor 2000 Gästen das Jawort. Bei ihrer Hochzeit galten Philip und Elizabeth als Traumpaar, das aus Liebe heiratete.
Das mit 10’000 Perlen bestickte, elfenbeinfarbene Kleid der Braut stammte von Hofdesigner Norman Hartnell. Der Hof liess verlauten, dass die königliche Familie wegen der kurz nach Kriegsende noch geltenden Rationierungen dafür sämtliche der ihr zustehenden Kleidercoupons hergegeben habe.
Das königliche Paar erhielt 2500 Hochzeitsgeschenke aus aller Welt. Darunter waren auch nützliche Dinge für Küche und Haushalt. Philips bedeutendstes Hochzeitsgeschenk: Er gab für die Königin das Rauchen auf.
Im Jahr der Krönung gab Prinz Philip seine aktive Karriere bei der Marine auf und lernte dafür das Fliegen, das zur Leidenschaft wurde. Zudem beschäftigte er sich mit Polo, Segeln und Pferdekutschenrennen.
Ausserdem malte er und sammelte unter anderem Cartoons. Bei Umbauten auf royalen Anwesen plante und arbeitete er selbst gern mit: Einen Teich am Schloss Balmoral in Schottland baggerte er eigenhändig aus. Die Förderung der Wissenschaft gehörte zu seinen besonderen Interessen, 35 Jahre lang war er Kanzler der Elite-Uni Cambridge.
1948 kommt mit Prinz Charles das erste Kind von Philip und Elizabeth zur Welt. Nur zwei Jahre später wird ihre Tochter Prinzessin Anne geboren.
Sechs Jahre nach der Hochzeit fand 1953 Elizabeths Krönung in der Westminster Abbey in London statt. Als Prinzgemahl musste Philip seine militärische Karriere aufgeben.
Philip betrachtete es als seine einzige Bestimmung, seine Ehefrau stets zu unterstützen, wie er einmal seinem Freund Michael Parker sagte. Der Herzog war sich seiner ungewöhnlichen Rolle durchaus bewusst: «Verfassungsrechtlich existiere ich nicht», sagte er. Auch habe es keine konkreten Aufgaben für ihn gegeben. «Es gab einfach keinen Präzedenzfall.»
1960 erblickte der zweite Sohn des Königspaares Prinz Andrew das Licht der Welt. Vier Jahre später wurde Sohn Edward geboren.
Der Herzog gestaltete seine Rolle selbst. Er übernahm das Management der königlichen Güter und reiste viel, war Schirmherr von Hunderten Organisationen und gründete Programme für britische Schulkinder.
Bis 2017 führte Prinz Philip ein geschäftiges Leben im Schatten seiner Frau. Erst mit 96 Jahren wollte es der Prinzgemahl ruhiger angehen lassen und ging mehr oder weniger in Rente. Noch im hohen Alter absolvierte er oft mehr offizielle Termine als seine Enkel Harry und William. Er war lange Schirmherr von Hunderten Organisationen, insgesamt hatte er mehr als 22’000 Einzelauftritte und hielt etwa 5500 Reden.
Länger als die Queen und ihr Gemahl ist kein britisches Monarchen-Ehepaar verheiratet gewesen. Im November 2017 feierten die beiden Gnadenhochzeit, ihren 70. Hochzeitstag.
Nach seiner «Pensionierung» wurde es stiller um Philip – bis er im Frühling 2021 auch wegen Herzproblemen Wochen in einer Klinik verbrachte. Das Land drückte ihm die Daumen, Kinder brachten selbst gemalte Bilder zum Eingangstor. Nach einer Operation und einem Monat im Krankenhaus kehrte Philip auf Schloss Windsor zurück. Dort verbrachte er mit der Queen zusammen auch die Monate der Corona-Pandemie, möglichst abgeschottet und nur mit einer kleinen Zahl von Hofleuten.
SDA
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