Die Post lässt Laborproben über den Zürichsee fliegen
Nach Lugano und Bern hat die Post ihren dritten Drohnenversuch in Zürich gestartet: Zwischen dem Zentrallabor Zürich (ZLZ) und dessen Notfalllabor in der Hirslanden Klinik im Park sollen bei gutem Flugwetter Laborproben rasch über den Luftweg transportiert werden.
Die Drohne benötigt für die Strecke, die vom Balgrist auf der rechten Zürichseeseite über den See nach Zürich-Wollishofen führt, rund sechs bis acht Minuten. Auf der Strasse dauert der Transport meist mindestens eine halbe Stunde, wie ZLZ-Geschäftsführer Marco Fischer am Freitag sagte. Und dies auch nur, wenn das Seebecken nicht für einen Grossanlass gesperrt sei.
«Mit dem Drohnentransport werden wir unabhängiger von der Zürcher Verkehrslage», hob Fischer deshalb hervor. Der Zeitgewinn bei den stündlichen Transporten sei äussert wertvoll: Je schneller die Proben im Labor seien, desto rascher seien auch die Ergebnisse wieder beim Patienten.
Neu ist der Drohnentransport für die Post nicht: Bereits im März 2017 hatte sei gemeinsam mit dem Hersteller Matternet in Lugano eine Drohnenverbindung zwischen zwei Spitälern vorgestellt. Seither sind gemäss Post über 1000 erfolgreiche Flüge erfolgt.
Anfang Juni startete die beiden Partner einen weiteren Versuch in Bern, wo die Fluggeräte zwischen Inselspital und Spital Tiefenau Proben hin und her transportierten. Dieser Versuch mit rund 100 Flügen wird derzeit ausgewertet.
Post von Drohne überzeugt
Der Zürcher Versuch ist wie jener in Bern ausgelegt: Die Transporte werden während zehn Flugtagen innert zwei Wochen erfolgen. In dieser Zeit sammeln die beteiligten Partner ausreichend Resultate. Und der Besteller - in Zürch das ZLZ - entscheidet dann, ob er weiter auf die Drohne von Post und Matternet setzen will.
Die Post zeigt sich vom Einsatz der autonomen Drohne überzeugt. «Der Transport von Laborproben wird flexibler, ökologischer und natürlich auch schneller», sagte Claudia Pletscher, Leiterin Entwicklung und Innovation der Schweizerischen Post. Sie geht davon aus, dass Drohnen in Zukunft die traditionelle Paketzustellung und den Pöstler sinnvoll ergänzen könnten, jedoch nie ersetzen werden.
Die eingesetzte Matternet-Drohne kann in ihrem Transportbehälter eine Ladung mit einem Gewicht von zwei Kilogramm befördern. Sie fliegt in einer Höhe von rund 110 Metern über Boden und einer Spitzengeschwindigkeit von rund 70 km/h. Für den Notfall verfügt sie über einen sich automatisch öffnenden Fallschirm. Bei Regen und Eis ist sie für die Labortransporte noch nicht zugelassen.
SDA/pst
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