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Ueli Maurer zum CS-Untergang
«Die kommen nicht draus, sonst würden sie nicht so blöde Fragen stellen»

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Hat Ueli Maurer als Finanzminister bei der Credit Suisse zu wenig genau hingeschaut? Der ehemalige Bundesrat wurde am Sechseläuten zu dieser Kritik befragt und hatte dafür eine deutliche Antwort bereit: «Wer solche Kritik anbringt, kommt hinten und vorne nicht draus und hat keine Ahnung, wie das Finanzgeschäft und das Bankengeschäft ablaufen, sonst würde man nicht so blöde Fragen stellen und solche Kritik anbringen», sagte Maurer vor den Kameras von TeleZüri.

Es sei natürlich schade, dass es bei der CS so weit gekommen sei. «Vielleicht hätte man es korrigieren können», meinte er, ohne aber darauf einzugehen, was er damit meinte. Eine grosse Kritik an seiner Nachfolgerin Karin Keller-Sutter, die das Finanzministerium seit Anfang 2023 führt, sollte es aber wohl nicht sein, denn er fügte gleich noch an: «Aber angefangen hat das natürlich vor Jahren, nicht erst vor Tagen.» Maurer selber war von 2016 bis 2022 für die Finanzen der Schweiz zuständig.

Er habe sich aber «sicher nichts» zuschulden kommen lassen, bekräftigte Maurer auf Nachfrage der TeleZüri-Moderatorin. Er habe die Sache eng begleitet und noch andere Ideen gehabt, aber dafür brauche es immer Mehrheiten. Beim kurzen Interview während der Böögg-Verbrennung ging Maurer nicht näher darauf ein, was für Ideen er noch gehabt hatte.

Ueli Maurer am Sechseläuten-Umzug 2023. Bei TeleZüri wurde er zum Untergang der Credit Suisse befragt. Er wehrte Kritik an seiner Person ab.

Die CH-Media-Zeitungen berichten derweil darüber, wie Maurer sich im Oktober 2022 mehrfach mit Nationalbank-Präsident Thomas Jordan und Finma-Präsidentin Marlene Amstad getroffen haben soll. Dabei ging es auch um Szenarien für den möglichen Untergang der Credit Suisse. Im Fokus standen dabei die Möglichkeiten «Abwicklung, Zwangsverkauf, Einstieg der SNB», wie es im Artikel heisst.

Maurer habe dem Gesamtbundesrat daraufhin nur «summarisch» über die möglichen Szenarien und die Treffen mit Jordan und Amstad berichtet. Gemäss Recherchen der CH Media habe der Finanzminister befürchtet, dass Informationen aus der Landesregierung an die Öffentlichkeit gelangen könnten. Schon während der Corona-Pandemie drangen Details zu Anträgen des Finanzministers wiederholt an die Medien, das habe das Vertrauensverhältnis im Bundesrat erschüttert.

Wären nun Informationen zu einem möglichen CS-Untergang durchgesickert, hätte das die Bank weiter destabilisieren und zu einem Bank-Run führen können. In diesem Kontext sei auch sein Satz zu verstehen, den er im Dezember bei SRF gesagt hatte: «Man muss die CS jetzt einfach ein, zwei Jahre in Ruhe lassen.» Das hätte dazu beitragen sollen, die Bank zu stabilisieren. Maurer begrüsst laut CH Media eine parlamentarische Untersuchungskommission, «damit die Wahrheit ans Licht kommen kann».