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Dorfgeflüster
Die Geschichte der Hügel

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Wer dieser Tage genug davon hat, mit seinen Kindern ein Bilderbuch anzuschauen, dem sei hier eine Alternative empfohlen. Die Szenerien eines Bilderbuches kann man nämlich auch in natura anschauen. Und zwar in der hügeligen Hirzler Landschaft. Ob glänzend grün im Sonnenschein, von seichten Nebelschwaden umzogen oder vom diffusen Mondlicht beleuchtet: Die Hügel im Hirzel sind immer eine Augenweide.

Doch wie sind die tropfenförmigen Hügel eigentlich entstanden, und warum steht auf den meisten von ihnen eine Sommerlinde? Die Legenden und Erklärungen wurden schon Dutzende Male erzählt. Kein Grund, hier nicht ein weiteres Mal daran zu erinnern. Die Schönheit der Hirzler Landschaft hat die Aufmerksamkeit schliesslich verdient.

Die wissenschaftliche Erklärung für die Hügel lautet «Drumlin». Es handelt sich hierbei sehr vereinfacht gesagt um Schuttablagerungen von Gletschern aus der Eiszeit. Viel interessanter ist jedoch die Sage, die sich um die Entstehung der Hügel rankt. Zwei Hirzler Bauern hätten einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, weil sie mehr Boden wollten. Daraufhin drückte der Teufel von unten die Erde hügelförmig nach oben. Zuerst freuten sich die Bauern über die gewonnene Landfläche. Als sie aber bemerkten, dass der Boden immer steiler und der Anbau immer schwieriger wurde, wollten sie den Pakt mit dem Teufel auflösen. Gemäss den Überlieferungen haben die beiden Bauern deshalb Sommerlinden auf jedem Hügel gepflanzt. Denn wo eine Linde stand, konnte auch der Teufel die Erde nicht mehr strecken.

Den plausibleren Grund für die Linden lieferte später der Hirzler Ortshistoriker Jürg Winkler. Die Linden seien zum einen Zeichen der Erinnerungen. Zum Beispiel an die Werte der Französischen Revolution oder der ersten Zürcher Kantonsverfassung 1830. Andere Bäume seien von Bauern für ihre Stammhalter gesetzt worden.