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Polizei Wädenswil sperrt Ufer
Die gefährliche Blaualge breitet sich im Hüttnersee aus

Die Stadtpolizei Wädenswil sperrt den Zugang zum Wasser im Bad am Hüttnersee ab.

Acht Hunde sind in Schmerikon am Obersee diesen Sommer bereits verendet. Als Todesursache wird eine gefährliche Art von Blaualgen vermutet, die dort seit Juni grassiert. Jetzt verbreitet sich die Blaualge auch im Hüttnersee.

Jonas Erni (SP), Stadtrat Sicherheit der Stadt Wädenswil, sagt am Montagabend: «Die gefährliche Konzentration an Blaualgen ist bei einer Wasserprobe vom Montag nachgewiesen worden.» Er sei vom Amt für Abfall und Wasser (Awel) informiert worden. Die Polizei sperre das Ufer umgehend ab.

Kinder in der Badi

Als Erstes sicherte die Polizei das Bad am Hüttnersee. Als einziger kleiner Abschnitt liegt dieses Ufer auf Richterswiler Gemeindegebiet. Der Wädenswiler Stadtpolizeichef Martin Heer sagt: «Im See darf nicht mehr gebadet werden.» Denn die Blaualge könnte Hautausschläge und Übelkeit verursachen. Es genüge schon, wenn man mit dem Wasser in Kontakt komme.

Wer im See gebadet habe und sich unsicher fühle, solle seinen Hausarzt konsultieren, sagt der Polizeichef. Gemäss seinen Informationen seien die Kinder, die am Montag das Bad am Hüttnersee besucht hätten, aber mit dem Wasserspiel beschäftigt gewesen und seien nicht ins Wasser gestiegen. Das Kinderbad werde mit Wasser aus dem Zürichsee gespeist. Das Baden im Hüttnersee ist zwar verboten, das Restaurant beim Hüttnersee bleibt jedoch geöffnet.

Freie Uferstellen

Der Hüttnersee ist ein beliebtes Ausflugsziel von Spaziergängerinnen und Spaziergängern. Der kleine, idyllisch gelegene See an der Grenze zum Kanton Schwyz kann in Ufernähe in rund einer Stunde umrundet werden. Der grösste Teil des Ufers ist Naturschutzgebiet und kann nicht betreten werden. Es gibt aber Stellen, bei denen der Zugang zum See möglich ist. Hier könnte insbesondere den Hunden Gefahr drohen, wie Stadtrat Jonas Erni sagt.

Die Polizei stellt deshalb an diesen offenen Uferstellen Warntafeln auf. Martin Heer geht aber noch weiter. Die Polizei warnt noch am Montagabend Anwohnerinnen und Anwohner vor den Blaualgen. «Wir gehen von Bauernhof zu Bauernhof», sagt er. Offenbar gebe es eine Handvoll Personen, die am Morgen früh jeweils ein Bad im See nähmen. Er wolle «auf Nummer sicher gehen, dass auch wirklich alle von den Blaualgen Kenntnis haben.»

Sollte sich im Hüttnersee der gleiche Typus Blaualge wie in Schmerikon ausbreiten, kann sie nicht eingedämmt werden. Der Gewässerbiologe Lukas Taxböck vom St. Galler Amt für Wasser und Energie (AWE) sagte gegenüber der «Linth-Zeitung», diese Alge sei unscheinbarer als andere bekannte Blaualgenblüten. Dies mache ein schnelles Erkennen schwieriger. Insbesondere von Dreck sei sie nur sehr schwer zu unterscheiden. Das geschulte Auge erkenne die sogenannte Tychonema-Blaualge beim Blick auf den Seegrund, wo sich eine leicht rötlich-braune Biomasse bilde.

Gewässerbiologe rätselt

Taxböck nennt mögliche Symptome bei Menschen: Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen, Magen-Darm- und Atembeschwerden, Schwäche, Bewusstseinsstörungen, allergische Reaktionen, Lähmungen, Ausfallerscheinungen und Krämpfe.

Die Tychonema-Blaualge stellt Fachleute vor Rätsel. So sagt Gewässerbiologe Taxböck, es sei unbekannt, wieso sie jetzt gerade in Schmerikon sei. Gewiss sei, dass der Klimawandel das allgemeine Algenwachstum weiter befördere. Blaualgen würden uns weiterhin beschäftigen – und zwar eher mehr als weniger.