ZSC-Niederlage in LuganoDie fünfte Nullnummer in Serie
Die ZSC Lions finden nicht aus der Baisse. Beim 1:2 im Südtessin sind sie einmal mehr offensiv harmlos.
Noch einmal rennen sie an. Zwei Powerplays erhalten die ZSC Lions in den Schlussminuten, zuerst nach einem Foul von Bernd Wolf, anschliessend 82 Sekunden vor Spielende nach einem sinnarmen Vergehen von Santeri Alatalo. In der ersten Überzahl kommen Sven Andrighetto und Alexandre Texier zu Abschlüssen, am Schluss mühen sich nach einem Timeout von Marc Crawford die fünf ausländischen Feldspieler plus Andrighetto, Goalie Simon Hrubec hat auf der Bank Platz genommen. Die Spielphase ist sinnbildlich für die aktuelle Situation: Am Willen fehlt es nicht, wohl aber an Präzision, Ideenreichtum und Durchschlagskraft und so bringen die Südtessiner den ersten Vollerfolg im dritten Saisonvergleich über die Distanz. Damit haben die Lions nun gegen alle Gegner Punkte abgeben müssen.
Statistikgefestigten Supportern der ZSC Lions hatte schon kurz nach Spielhälfte Böses schwanen müssen. Marco Müller erzielte in der 34. Minute das 2:0 für Lugano, der wirblige Center des ersten Blocks reagierte bei einem Rebound von Simon Hrubec am Schnellsten – kein Lions-Verteidiger war zur Stelle, um die glücklose Aktion des Torhüters zu korrigieren. Per se ist ein Zweitore-Defizit, noch dazu in diesem Stadium der Partie, noch nicht dramatisch, bei der aktuellen Offensivimpotenz der Lions aber schon. Nur einmal in den letzten acht Partien hatten sie wenigstens drei Tore erzielt. Das 1:2 durch Juho Lammikko brachte immerhin Hoffnung zurück – es sollte ein Muster ohne Wert bleiben. Bei den letzten fünf Nullnummern kommen die Lions gerade einmal auf acht Plustore – so ist es schwierig, zu punkten.
Lange ein Klassiker im Schweizer Eishockey und eine der Affichen mit der grössten Explosivität, steht das «Doppelspiel» zwischen den ZSC Lions und dem HC Lugano in diesen Januartagen eher unter einem anderen Motto: Not gegen Elend. Beide Teams haben bereits einen Trainerwechsel hinter sich, eine substanzielle Besserung hat sich indes nicht eingestellt. Zuletzt zeigte auch am Ceresio die Resultatkurve nach unten: Lugano verlor vier der letzten fünf Partien.
Bachofners kursweisender Fehler
Vier Tage hatten die Zürcher zuletzt trainieren können und dass sie mit guten Absichten ins Sottoceneri gereist waren, steht ausser Frage. In der 4. Minute machte allerdings Jérôme Bachofner die Bemühungen vorerst einmal obsolet: Mit einem katastrophalen Fehlpass in der eigenen Zone lud er die Gastgeber zum Führungstreffer ein – Mark Arcobello bedankte sich artig. Es war der neunte Saisontreffer des US-Amerikaners, der bisher trotz zuletzt leicht aufsteigender Tendenz der wohl grösste Verlierer dieser Saison ist: Der Architekt der letzten Berner Meistertitel rangiert in der Skorerliste jenseits der Top-50.
Das vielleicht einzig Positive aus Zürcher Optik: Aufgrund des Spielplans ergibt sich schon am Samstag die Gelegenheit zur Revanche, diesmal vor Heimpublikum. Und mit guten Erinnerungen an den letzten Vergleich: Am 25. Oktober 2022 siegten die Lions mit 6:3.
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